2015-09-12 10:04:00

Erzbischof Burger: Die doppelte Motivation, zu helfen


Der Aufruf des Papstes liegt fast eine Woche zurück, aber Unruhe schafft er immer noch: Jede Pfarrei und jede Ordensgemeinschaft in Europa solle eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen, hatte Papst Franziskus beim Angelusgebet am vergangenen Sonntag gesagt. Wenig überraschend erst einmal die Antwort, die Erzbischof Stephan Burger auf den Aufruf geben kann. „Ich fand unsere Situation in Freiburg bestätigt, weil wir schon längere Zeit dran sind, uns für die Flüchtlinge zu engagieren. Wir haben Seitens der Erzdiözese schon mehrere Immobilien zur Verfügung gestellt und wir sind dabei, den Flüchtlingen zu helfen.“

Antworten, wie sie in der vergangenen Woche häufiger zu hören waren: Der Aufruf des Papstes viel auf viele bereits bestehende Initiativen, überall in den deutschsprachigen Kirchen wird bereits aufgenommen, geholfen, unterstützt.

Die Begründung für die Hilfe ist eine Doppelte, findet Erzbischof Burger: „Die Flüchtlingsströme sind derart groß, die Schwierigkeiten derart horrend, dass ja auch die Politik derzeit noch nicht den kompletten Überblick hat. Natürlich sind damit Probleme und Schwierigkeiten verbunden, aber diese Probleme dürfen und die Augen vor der Not der Menschen nicht verschließen. Da ist es vom Evangelium her geboten, all das zu tun, was wir tun können.“ Keine Angst vor Schwierigkeiten und die Motivation aus dem Glauben heraus, dort sind die Motivationen der Kirche und der Gläubigen zu finden.

Und es sind alle Bereiche der Kirche, die sich engagieren. Die Caritas helfe überall, auch das Bistum Freiburg nutze vor allem dieses Netzwerk. Aber: „Ohne die Hilfe der Ehrenamtlichen ginge es nicht“, sagt der Erzbischof. „Ich kann denen gar nicht genug Danke sagen, die sich hier engagieren und einbringen. Hier zeigt sich, dass eine Gesellschaft zusammen steht und dass wir Christen gemeinsam Zeugnis geben.“ Auch hier zeigt sich also das Doppelte der Motivation: Aus der Gesellschaft und aus dem Glauben heraus.

Selbstverständlich sei es, dass mit dem, was derzeit getan werde, nicht Schluss sei, Erzbischof Burger bittet in diesen Tagen – wie viele andere Bischöfe auch – sein Bistum, noch einmal genau zu schauen, wo und wie den Flüchtlingen noch mehr zu helfen ist.

 

(rv/Erzbistum Freiburg 12.09.2015 ord)








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