2015-09-11 13:45:00

USA: Papst hält UN-Rede und trifft Putin


Papst Franziskus wird seine Rede am 25. September bei der UNO in New York vor den Staatsoberhäuptern der Welt in seiner spanischen Muttersprache halten. Im Anschluss spricht er „privat“ mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin, dessen Land im September die rotierende Präsidentschaft des UNO-Sicherheitsrates innehat. Das berichtete der Ständige Beobachter des Vatikan bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernardito Auza, am Mittwoch im Gespräch mit US-Medienvertretern.

Der Nuntius sagte, die Rede des Papstes vor der 193-köpfige Generalversammlung am 25. September werde sich auf Frieden, wirtschaftliche Entwicklung und die Frage der Flüchtlinge konzentrieren. Das Schicksal der Hunderttausenden von Migranten, die Sicherheit und ein neues Leben in Europa suchen, werde mit Sicherheit Thema sein, erklärte Auza. Der Besuch von Franziskus bei der UNO sei auf zweieinhalb Stunden anberaumt. Das wäre der kürzeste von dann fünf Papstbesuchen bei den Vereinten Nationen bisher.

Von der UNO zu Ground Zero

Unmittelbar nach dem Besuch in der UNO werde Franziskus an den Ort fahren, wo das World Trade Center stand, bevor es am 11. September 2001 zerstört wurde. Auza sagte, der Papst selbst habe auf dieser Programmabfolge UNO-Ground Zero bestanden. Nächtigen werde Franziskus in News York bei ihm, Auza. Das Appartement in der Upper East Side wurde dem Heiligen Stuhl in den 1970er Jahren als Wohnsitz für seine UN-Vertreter in New York geschenkt.

Die UNO-Mitgliedsstaaten wollen sich bei der Vollversammlung vom 25. bis 27. September in New York auch auf nachhaltige Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) einigen. Die Agenda mit 17 Kernzielen und 169 Unterzielen ist das Nachfolgeprojekt der Millenniumsentwicklungsziele, die in diesem Jahr auslaufen.

Kommt Obama in den Kongress?

Der Papst dürfte die Klimafrage allerdings vor allem in seiner Washingtoner Rede am 24. September hervorstreichen. Präsident Barack Obama, der Franziskus tags zuvor im Weißen Haus willkommen heißt, hat sich bisher nicht darüber ausgesprochen, ob er zur ersten Rede eines Papstes vor dem US-Kongress kommen wird. Dafür haben sich bereits bis zu 200.000 Klimaschutz-Aktivisten angekündigt, die dort für die Botschaft der Umweltenzyklika „Laudato si" eintreten wollen. Ihre Kundgebung gilt der Bewahrung der Schöpfung.

Obama will Papst Franziskus am 22. September persönlich auf der Andrew Air Force Base nahe Washington willkommen heißen, wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte. Normalerweise holen US-Präsidenten ihre Staatsgäste nicht am Flughafen ab, sondern empfangen sie im Weißen Haus. Dort sollen sich Obama und Franziskus am 23. September bei einer Willkommens-Zeremonie auf dem Südrasen an die Öffentlichkeit wenden.

Eine Ausnahme für einen anderen Papst hatte Obamas Vorgänger George W. Bush gemacht. Dieser fuhr 2008 ebenfalls zu dem Heimatflughafen des Präsidentenflugzeugs Air Force One, um Benedikt XVI. zu begrüßen.

„Der Präsident freut sich auf eine Fortsetzung der Gespräche mit dem Heiligen Vater während seines ersten Besuchs in den Vereinigten Staaten als Papst", heißt es in der Erklärung des Weißen Hauses. Obama hatte Franziskus im März 2014 im Vatikan besucht.

Während seines ersten Besuchs in den USA (bis 28. September) besucht der Papst Washington, New York und Philadelphia. Religiöser Höhepunkt ist die Teilnahme am Welttreffen der Familien am 26. und 27. September, zu dem rund 1,5 Millionen Katholiken aus 160 Ländern in Philadelphia erwartet werden.

(kna 11.09.2015 vs)








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