2015-09-10 12:19:00

Papst wünscht sich Bischöfe, die Freude ausstrahlen


Papst Franziskus erinnerte die in diesem Jahr neu ernannten Bischöfe der Kirche daran, dass sie vor allem „Zeugen des auferstanden Herrn“ sein sollten. Er empfing die 125 frisch ernannten Bischöfe aus allen Erdteilen am Donnerstag im Vatikan und sagte ihnen, noch seien sie „in den Flitterwochen“; bald jedoch werde sich auch das alltägliche Wirkungsfeld auftun, auf dem der Bischof sich in der Welt bewähren müsse. 

„Ich denke an die dramatische Herausforderung der Globalisierung, die alles näher bringt, was weit entfernt liegt und alles entfernt, was nahe ist; ich denke an das epochale Phänomen der Migration, das dieser Tage für Aufsehen sorgt; ich denke an die Natur - den Garten, den Gott uns als Wohnraum geschenkt hat und der dennoch von unserer Blindheit und Ausbeutung bedroht wird; ich denke an die Würde und Zukunft der Arbeit der Menschen, da viele junge Menschen gar keine Arbeit haben; ich denke an die Verwüstung der menschlichen Beziehungen und die weitverbreitete Einstellung, sich für nichts und niemanden verantwortlich zu fühlen.“

Er könne den Problemkatalog noch erweitern, wolle aber stattdessen auf die Aufgaben des Bischofs eingehen, so Franziskus.

„Wie ich in Evangelii Gaudium geschrieben habe, gibt es keinen Bereich des Lebens, den ein Hirte in seinem Herzen ausschließen sollte. Deshalb hütet euch davor, die vielen und einzelnen Realitäten in eurer Herde zu übersehen und besucht die Gläubigen in euren Bistümern, verzichtet nicht auf die Predigt und ladet alle ein, die Frohe Botschaft zu verkünden.“

Wichtig seien Bischöfe, die Freude ausstrahlten, so Franziskus weiter. Denn Freude könne Licht zu all jenen bringen, die litten und sich von Gott fern fühlten.

„Es gibt so viele leere Worte, die den Menschen von der Wahrheit entfernen und ihn ins Nichts führen. Versichert euch, dass Jesus – der von Gott Geliebte – die Nahrung dieser Menschen wird. Aber vergesst auch nicht jene, die zwar getauft sind, aber so leben, als hätten sie dieses Sakrament nie erhalten. Steht ihnen bei.“

Dazu bedürfe es viel Geduld, so der Papst. Und abschließend bat er auch darum, sich all jenen zuzuwenden, „die Jesus noch gar nicht kennen“.

„Es stimmt nicht, dass wir auf diese uns entfernten Geschwister verzichten müssen. Wir dürfen nicht ihre Suche nach der Wahrheit übersehen. Auch kann unser Engagement für ihr wahres Gut uns selber helfen, unsere eigenen Mauern zu überwinden, in denen wir uns so wohl fühlen. Wenn die anderen in uns den Herrn sehen, der auch sie anspricht, dann werden sie vielleicht den Mut haben, die Einladung Gottes anzunehmen.“

Unter den 130 im letzten Jahr berufenen Bischöfe auf Fortbildung in Rom, die der Papst in Audienz empfing, waren der Hamburger Erzbischof Stefan Heße sowie aus Österreich Bischof  Wilhelm Krautwaschl von Graz und Militärbischof Werner Freistetter. 

(rv 10.09.2015 mg)








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