2015-09-10 13:12:00

Israel: Vertreter christlicher Schulen protestieren weiter


Vertreter der christlichen Schulen in Israel haben am Mittwoch weitere Schritte im Streit über die staatliche Finanzierung ihrer Bildungseinrichtungen angekündigt. Bei einer Pressekonferenz in Jerusalem erklärten sie die jüngsten Verhandlungen mit dem Bildungsministerium und dem Büro des Ministerpräsidenten für gescheitert. Sollte weiterhin keine Einigung erzielt werden, ist laut einer Absprache mit der Bischofskonferenz die Schließung von Kirchen und heiligen Stätten nicht ausgeschlossen.

Israel habe angeboten, die Budgetkürzungen des laufenden Jahres zurückzunehmen und die Finanzierung von gegenwärtig 29 Prozent auf die 34 Prozent des Vorjahrs zu erhöhen. Zudem habe die Regierung den Schulen die Erlaubnis erteilt, die Finanzierungslücke über höhere Schulgebühren zu decken, so Franziskanerpater Abdel Masih Fahim. Beides sei zu wenig und deshalb nicht akzeptabel, so der Koordinator der christlichen Schulen in Israel, Franziskanerpater Abdel Masih Fahim. „Wir sind wieder am Ausgangspunkt“, kommentierte er den gegenwärtigen Stand.

Der zum Schuljahresbeginn begonnene Streik wird nun weitergeführt, 33.000 Schüler der 48 christlichen Schulen im Land müssen zu Hause bleiben. Weitere Protestaktionen sollen folgen. So werden Eltern in Nazareth und Haifa aufgerufen, ihre Kinder an staatlichen Schulen registrieren zu lassen. Sollten die Eltern der Aufforderung nachkommen, dürfte dies die betroffenen Städte vor große Probleme stellen. Nach Angaben der Schulvertreter besuchen gegenwärtig rund 56 Prozent der Schüler in Nazareth und 70 Prozent der Schüler in Haifa christliche Schulen. Dadurch, so der Plan, könnten die Stadtverwaltungen unter erheblichen Druck gesetzt werden.

Unterstützung erhoffen sich die Schulvertreter auch auf internationaler Ebene: Mit einem Offenen Brief wollen sie sich an alle diplomatischen Vertreter in Israel, das Großrabbinat und Intellektuelle wenden. Auch die Vertreter des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), die ab 11. September in Korazim und Jerusalem tagen, sollen einbezogen werden. Geplant sind zudem Protestzelte vor Ministerien.

(kna 10.09.2015 mg)








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