2015-09-09 14:23:00

Ordensobere: Aufnahme der Flüchtlinge ist Gebot der Stunde


Flüchtlinge in Europas Klöstern: Das, was Papst Franziskus am vergangenen Sonntag erbat, ist angesichts der dramatischen Lage vieler Menschen auf der Flucht immer öfter Realität in den Ordenshäusern, auch und gerade in Deutschland. Die Generalsekretärin der Deutschen Ordensobernkonferenz, Schwester Agnesita Dobler, sprach darüber mit dem Kölner Domradio.

„Für uns ist es einfach ein Gebot der Stunde, in dem Maß, wie wir noch selber können, dafür Unterstützung zu leisten. Von daher können wir die Aufforderung von Papst Franziskus nur unterstreichen: jeder Einzelne, aber natürlich auch jede Ordensgemeinschaft soll prüfen, inwieweit sie jetzt in diesem drängenden Problem Unterstützung leisten kann. Für uns als eigene Ordensgemeinschaft ist es natürlich auch neben der beständigen Herausforderung, die sich einfach ergibt, wenn Leute aus einem anderen Kulturkreis usw. kommen, organisatorischen Dinge geregelt werden müssen, auch eine Bereicherung, ein Blick über den Horizont hinaus, wenn wir uns mit diesen Themen konkret auseinander setzen.“

Weil die Organisation der Unterbringung von Flüchtlingen in Klostergebäuden eine logistische Herausforderung sein kann, setzte sich die Deutschen Ordensobernkonferenz zunächst mit Ordensgemeinschaften zusammen, die in der Aufnahme von Flüchtlingen schon erste Erfahrungen hatten. Sie stellte den Ordensgemeinschaften dann eine Checkliste zur Verfügung, anhand der sie bestimmte Bereiche abprüfen können, Überlegungen anstellen können, ob ein Gebäude geeignet ist, oder nicht. Das ist an zahlreiche Bedingungen geknüpft, erklärt die Franziskaner-Schwester:

„Das reicht von Ansprechpartnern bei den Behörden, über das Thema Brandschutz, von Versicherungen, von Umbaumaßnahmen. Es geht natürlich auch noch viel weiter: Wer ist Ansprechpartner, wie ist die Infrastruktur in der Umgebung, was kann die Ordensgemeinschaft selber leisten, stellt sie nur den Wohnraum zur Verfügung, wie sieht es mit der Betreuung vor Ort aus, wie werden ehrenamtliche engagierte Helfer gesucht, gefunden, betreut, bis hin zu der Frage wie wird die Umgebung, die Nachbarschaft, die politische Gemeinde, die Kirchengemeinde über dieses Vorhaben informiert.“

Es gehe nicht immer ohne Probleme, man müsse gut prüfen und vorbereiten - sofern die Zeit bleibe, so die Schwester. Das sei wichtig, damit auch auf Dauer oder zumindest für längere Zeit die Bereitschaft und die Möglichkeit erhalten blieben, dass in Ordensgebäuden, in Klosterimmobilien, Flüchtlinge Unterkunft finden.

(domradio 09.09.2015 cz)








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