2015-09-02 17:23:00

BOZZA GIORNATA MONDIALE


Die Idee wurde bei der Vorstellung der Umwelt-Enzyklika Laudato Si’ geboren: Die orthodoxe Kirche feiert am 1. September einen Gebetstag zur Bewahrung der Schöpfung, warum beteiligt sich die katholische Kirche nicht? Diese Frage von Bischof Johannes Zizoulas griff Papst Franziskus auf uns entschied, dass die katholische Kirche diesen Gebetstag für sich übernimmt.

Papst Franziskus feierte am Dienstagabend in der Peterskirche unter diplomatischer und ökumenischer Beteiligung einen Gottesdient, um den Gebetstag zur Bewahrung der Schöpfung auch liturgisch würdig zu begehen. Neben den biblischen Lesungen wurde auch ein Stück aus der Enzyklika über die Sorge für die Schöpfung verlesen, ausführliche Bittgebete griffen den Ruf des heiligen Franziskus „Laudato Si’“, „gelobt seist du“, auf. So wurde auch der gesamte so genannte Sonnengesang zu Musik verlesen.

Die Predigt übernahm nicht der Papst selber, sondern der Prediger des Päpstlichen Hauses, Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa. Er wies darauf hin, dass die biblische Vorschrift, sich die Erde Untertan zu machen, nicht losgelöst vom Rest der Schrift verstanden werden könnte. Herrschaft müsse immer an der Herrschaft Gottes gemessen werden, und diese sei nicht politisch. Bei Gott gehe es nicht um Unterwerfung. Die Herrschaft Gottes basiere nicht auf dem Eigeninteresse Gottes, sondern auf der Sorge um die Geschöpfe, „und wie Gott Herr über den Menschen ist, so soll auch der Mensch Herr der übrigen Schöpfung sein, also verantwortlich für sie, sorgend.“

Er wies auf den heiligen Franziskus hin, der eine radikale Umkehr bei unserem Verhältnis zur Schöpfung gefordert habe. Diese Revolution bestehe darin, an Stelle des Besitzes die Anbetung zu bringen. Franziskus habe einen neuen Weg gefunden, die Schöpfung zu bewundern. Die franziskanischen Quellen zeigten uns, unter welchen Umständen der heilige Franziskus seinen Sonnengesang schrieb. Am Tag konnte er das natürliche Licht nicht ertragen, in der Nacht nicht das Licht des Feuers. Er blieb stets im Dunkel seines Heims, in seinem Zimmer. Seine Augen litten Tag und Nacht so fürchterlich, dass er fast nicht ausruhen oder schlafen konnte. So schritt seine Krankheit voran.

„Franziskus besingt die Schönheit der Geschöpfe, außer Stande, auch nur eines zu sehen. Der Besitz schließt aus, die Kontemplation schließt ein. Der Besitz trennt, die Kontemplation vervielfältigt. Einer kann einen See oder einen Park besitzen, oder aber alle haben etwas davon und sich darin versenken. Dies ist der wahre und tiefere Besitz, ein innerliches Besitzen, ein Besitzen mit der Seele.“

Vor seinem Tod habe Franziskus dem Gesang eine Strophe hinzugefügt. Sie beginne mit den Worten „Gelobt sei mein Herr, für jene, die für deine Liebe vergeben“.

„Ich denke, wenn er heute noch leben würde, fügte er eine weitere Strophe hinzu: Gelobt sei mein Herr, für all jene, die sich für den Schutz unserer Mutter Erde einsetzen. Wissenschaftler, Politiker, Religionsvertreter, Menschen guten Willens. Gelobt sei mein Herr für jenen, der in meinem Namen meine Botschaft in die ganze Welt trägt.“ 

(rv 02.09.2015 cz) 








All the contents on this site are copyrighted ©.