2015-08-20 13:58:00

Falklandinseln: Der Papst, die Kampagne und das Foto


Papst Franziskus ist mit einer politischen Botschaft überrumpelt worden. Das stellte der stellvertretende Vatikansprecher Pater Ciro Benedettini fest. Bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch war vor den Papst ein Schild mit der Aufschrift „Es ist Zeit für einen Dialog zwischen Argentinien und Großbritannien über die Malvinas“ gehalten worden. Malvinas ist der argentinische Name für die Falklandinseln, die zu Großbritannien gehören, aber vor der Küste des lateinamerikanischen Landes liegen.

Das Foto mit dem Papst und dem Schild hat in Argentinien für Schlagzeilen gesorgt, auch Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner twitterte es. Zahlreiche argentinische Medien berichteten, der Papst habe sich einer politischen Kampagne angeschlossen. Diese fordert unter Bezug auf eine 50 Jahre alte UN-Resolution Argentinien und Großbritannien zu Gesprächen über die Inselgruppe im südlichen Atlantik auf. Der Vizepressesprecher des Vatikan, Ciro Benedettini, stellte in einem Telefoninterview mit einem argentinischen Sender klar, der Papst habe gar nicht gemerkt, dass er mit dem Schild abgelichtet worden sei. Die Aufnahme sei während der Generalaudienz im Vatikan entstanden, die von vielen Besuchern genutzt werde, um Franziskus Geschenke zu überreichen.

 

Hintergrund

1982 hatte das südamerikanische Land die Falklansinseln überfallen und einen sich daran anschließenden mehrmonatigen Krieg um das Archipel verloren. Daraufhin verloren die Militärs die Macht im Land. Argentinien beansprucht das Gebiet, in dem Rohstoffe vermutet werden, aber weiter für sich. Großbritannien lehnt einen Dialog über die Inselgruppe kategorisch ab, da sich die Bewohner wiederholt für einen Verbleib bei Großbritannien ausgesprochen hätten.

 

(rv/kna 20.08.2015 ord)








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