Papst Franziskus hat in einem Interview zu mehr Einsatz für den Frieden auf der
Welt aufgerufen. „Es gibt nur eine Art, einen Krieg zu gewinnen: ihn nicht zu führen",
sagte er am Samstag dem Radiosender einer Kirchengemeinde im nordargentinischen Campo
Gallo. Jesus habe die Menschen gelehrt, das „gemeinsame Haus“ aufzubauen. Die Menschheit
müsse lernen, gemeinsam und solidarisch voranzugehen. „Die Freundschaft ist immer
besser als der Kampf, der Frieden besser als der Krieg.“
Die Menschen sollten ihre Sorge um den anderen verstärken, erklärte der Papst. Das
beginne schon in der Familie, von den Kindern bis zu den Großeltern, sagte er unter
Bezug auf seine jüngste Enzyklika ‚Laudato Si’’. „Menschen sind keine Pilze, sie sind
für das Leben in der Familie gemacht! ... Wenn jeder von uns sich um den anderen kümmert,
dann kümmern wir uns auch um unser gemeinsames Haus. Man muss lernen, sich um die
Kinder und die alten Menschen mit jener Zärtlichkeit Jesu zu kümmern, die er uns gelehrt
hat. Kümmern wir uns um die Erde, unser gemeinsames Haus, das Gott uns gegeben hat!
Ich bedauere so sehr die Abholzung (in Argentinien), um dort Land für den Sojaanbau
zu gewinnen. Schützen wir die Erde, das Wasser und alles das, was Gott uns gegeben
hat!“
Die Jugendlichen rief der Papst dazu auf, sich das Träumen nicht nehmen zu lassen. Sie sollten nicht passiv dem Vorbeigehen des Lebens passiv zusehen. „Ich will keine Jugendlichen in Rente, sondern ich will Jugendliche, die etwas für die anderen tun! Wenn ihr euch für große Dinge einsetzt, werdet ihr die wahre Freude kennenlernen. Man muss den Mut zum Träumen haben, denn wer nicht träumt, der bekommt Alpträume. Wenn ihr von großen Dingen träumt, wird Gott euch segnen!“
Wie schon vor einem Jahr meldete sich der Papst telefonisch beim Kirchenradio ‚Virgen
del Carmen’. Der Sender wird von Missionspriestern im Dorf Campo Gallo in der Provinz
Santiago del Estero - rund 1.000 Kilometer nördlich von Buenos Aires - betrieben.
Der das Interview durchführende Priester, Joaquín Giangreco, war einst von Franziskus
in dessen Zeit als Erzbischof von Buenos Aires in die Pfarre entsandt worden. Viele
Ortsbewohner versammelten sich rund um das Pfarrhaus und hörten über Lautsprecher
dem elfminütigen Live-Interview zu, das auch von einem Fernsehsender übertragen wurde.
(kna/rv 09.08.2015 sk)
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