Hans Küng hat Bischöfe und Priester aufgerufen, Papst Franziskus bei dessen Reformanstrengungen
mehr zu unterstützen. In seinem am Montag erscheinenden Buch „Sieben Päpste“ betont
Küng: Wenn „dieser Papst eine umgehende Reform der Kirche bewirken will, so gewiss
nicht im Alleingang. Er braucht auf seinem Reformkurs unbedingt die Unterstützung
vieler, nicht nur von Reformgruppen“.
Der 87-jährige Küng kritisiert in dem knapp 400-seitigen Buch die Einschätzung, der
Papst sei „nur ein Mann der vielen Worte“. Der Theologe verweist auf Reformen bei
der Vatikanbank IOR. Wörtlich schreibt Küng über Franziskus: „Er hat durch seine direkte
Sprache, seinen antikurialen Lebensstil und seinen Appell an das Evangelium die ganze
Atmosphäre innerhalb des höfisch-römischen Systems mit seinen Seilschaften und
Abhängigkeiten gründlich verändert.“ An der Kurienreform werde intensiv gearbeitet.
Küng, dem Papst Johannes Paul II. 1979 die Lehrerlaubnis entzogen hatte, nennt sein
Buch „einen Bericht von sehr individuellen Erfahrungen, die ich persönlich, direkt
oder indirekt, mit den letzten sieben Päpsten gemacht habe“. Dass dabei bestimmte
Päpste
weniger gut wegkämen als andere, „hat natürlich auch mit meiner Sympathie oder Antipathie
zu tun“.
(kna 09.08.2015 sk)
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