2015-08-06 13:39:00

USA: Embryonen-Organhandel verstößt gegen Menschenwürde


In der USA ist angesichts des nahenden Wahlkampfes ein neuer Streit um die Abtreibung entbrannt, in der sich auch hochrangige Kirchenvertreter zu Wort gemeldet haben. Ebenso wie Abtreibung grundsätzlich ein Angriff auf das menschliche Leben sei, sei auch die Gewinnung von Zellen und Organen aus Föten ein „Versagen“ und fehlender Respekt gegenüber Menschlichkeit und Würde des Lebens, erklärte Kardinal Sean O'Malley. Er ist in der Bischofskonferenz zuständig für Lebensschutz-Fragen. Frauen, die abgetrieben haben, sicherte O'Malley Hilfe und Unterstützung der Kirche zu.

Der Erzbischof von Boston schaltete sich damit ein in eine Politdebatte rund um die größte US-Abtreibungsorganisation mit rund 700 Niederlassungen, Planned Parenthood. Republikaner waren am Montag im Senat damit gescheitert, per Gesetzesantrag die jährlich eine halbe Milliarde US-Dollar (450 Millionen Euro) staatlicher Gelder, die Planned Parenthood abseits von Abtreibungen für Gesundheitsdienstleistungen jährlich erhält, zu unterbinden. O'Malley hatte sich für den Gesetzesantrag ausgesprochen.

Trotz der Senatsentscheidung steigt der Druck auf Planned Parenthood dennoch merklich: Abtreibungsgegner hatten im Vorfeld Videos enthüllt, denen zufolge die Organisation Gewebe, Körperteile und sogar ganze Körper von Embryonen für Forschungszwecke verkauft, was in den USA verboten ist. Aktivisten hatten zuvor versteckt Videos aufgenommen, indem sie in mehrjähriger Arbeit eine Scheinfirma aufgebaut und sich gegenüber hochrangigen Planned Parenthood-Vertretern als Start-up ausgegeben hatten, das Embryoteile zum Weiterverkauf an Wissenschaftsinstitute erwerben möchte.

O'Malley griff eines der Hauptargumente der Abtreibungsgegner auf, wonach Planned Parenthood die Methoden für den Schwangerschaftsabbruchs vorrangig danach auswählt, dass die Organe der getöteten Embryos möglichst erhalten bleiben. Sichtbar würde dabei eine schockierende „Kaltschnäuzigkeit“ sowohl gegenüber Frauen als auch gegenüber ungeborenen Kindern, so der Erzbischof.

(kna 06.08.2015 sk)








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