2015-07-28 12:45:00

D: Weltjugendtag in Krakau


45.000 Anmeldungen binnen 24 Stunden: das ist das stolze Erstergebnis für den Weltjugendtag in Krakau im Sommer nächsten Jahres. Papst Franziskus hatte sich beim Angelusgebet am Sonntag persönlich via Tablet angemeldet und damit die Einschreibung eröffnet. Aus Deutschland werden sich um die 16.000 Jugendliche auf den Weg nach Krakau machen, schätzt Wolfgang Ehrenlechner, der Bundesvorsitzender der BDKJ – dem Bund der Deutschen katholischen Jugend; so viele seien es erfahrungsgemäß, wenn das katholische Großevent in Europa stattfindet. Allerdings meint Ehrenlechner auch, mit Papst Franziskus gebe es noch Spielraum nach oben:

„Ich glaube, man muss immer den aktuellen Weltjugendtag und somit auch die Themen im Blick haben, die die jungen Menschen dorthin mitbringen. Wir haben mit Papst Franziskus einen Papst, der viele junge Menschen anspricht, wo viele hoffen, dass er frischen Wind in die Kirche bringt, von daher glaube ich, dass viele junge Menschen der Einladung folgen werden und den Weltjugendtag auch nutzen, ihre Vorstellungen von Kirche neu zum Ausdruck zu bringen.“

Was sind die Vorstellungen der Jugendlichen von der Kirche?

„Für die jungen Menschen ist es wichtig, dass die Kirche ihre Lebenswelt kennt und sich darauf einlässt. Da haben wir bisher die Erfahrung gemacht, dass es große Zurückhaltung gab, sich auf diese Lebensweit einzulassen. Das, denke ich, könnte sich mit Papst Franziskus ändern, der ein menschennaher Papst ist.“

Das Thema des Krakauer Weltjugendtages ist Barmherzigkeit, ein Herzensthema von Franziskus. Inwiefern hat dieses Thema hohe Aktualität?

„Barmherzigkeit ist ein großes Wort, und die Barmherzigkeit können wir im Alltag leben. Wenn wir an die vielen Schutz suchenden Flüchtlinge denke, die zu uns nach Europa, nach Deutschland kommen, weil an so vielen Orten der Welt Krieg und Vertreibung herrscht, so viele Menschen wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr auf der Flucht sind, dann wird das ein Thema sein, das auch die jungen Menschen beim Weltjugendtag in Krakau beschäftigen wird. Wir als BDKJ werden wieder ein international youth hearing veranstalten und auch dort wird mit Sicherheit die Situation gerade auch von jungen Menschen, die auf der Flucht sind überall auf der Welt, ein Thema sein.“

Es gibt bei den Weltjugendtagen immer auch einige, die mit dabei sind, mitfeiern und sich freuen, aber dann nach Hause fahren und alles vergessen. Ist dieser Tatsache, dass auch Gleichgültige dabei sind, trotzdem etwas abzugewinnen?

„Ich glaube, der wichtigste Programmteil des Weltjugendtages sind die Tage der Begegnung. Denn das, was die jungen Menschen dort erleben, das werden sie mit Sicherheit nicht einfach vergessen. Das Erlebnis, so viele Jugendliche aus anderen Teilen der Welt und mit anderen kulturellen Hintergründen zu treffen, das wird die Teilnehmer prägen. Von daher auch wenn es sicherlich viele gibt, die dorthin kommen, um zu feiern, um Spaß zu haben, das ist ja auch völlig ok, auch dann werden sie etwas vom Weltjugendtag mitnehmen, wenn sie nach Hause fahren.“

(rv 28.07.2015 gs)








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