Der Koma-Patient Vincent Lambert bleibt vorerst am Leben. Nach Informationen der Tageszeitung „Le Figaro“ sprach sich die behandelnde Ärztin Daniela Simon am Donnerstag gegen einen Abbruch der künstlichen Ernährung aus und kündigte an, sich mit dem Fall an das Gesundheitsministerium zu wenden. Lambert liegt seit einem Motorradunfall 2008 im Koma. Seine Ehefrau Rachel, ein Großteil seiner Geschwister und seine Ärzte haben sich für einen Abbruch lebensverlängernder Maßnahmen ausgesprochen. Die Eltern klagten bis vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof gegen die Entscheidung. Die Richter bestätigten Anfang Juni in ihrem Urteil die französische Rechtsprechung.
Nach dem sogenannten Leonetti-Gesetz von 2005 ist es Ärzten überlassen, die lebenserhaltenden
Maßnahmen abzubrechen, wenn sich der Patient nicht mehr selbst mitteilen kann. Die
Bischöfe des Erzbistums Lyon hatten sich im Vorfeld gegen eine medizinische Entscheidung
ausgesprochen, die vorsätzlich den Tod des Patienten herbeiführe. Vincent Lambert
stehe nicht am Ende des Lebens, so die Bischöfe. Auch die gesellschaftliche Debatte
habe Vorbehalte gegen eine Beendigung eines fremden Lebens gezeigt. Im Raum Lyon leben
die Eltern Lamberts, die Katholiken sind.
(kna 23.07.2015 ord)
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