2015-07-20 14:24:00

Kuba lässt Dutzende „Frauen in Weiß“ festnehmen


In Kuba sind wenige Wochen vor einem Besuch von Papst Franziskus erneut mehr als 70 Regimekritiker festgenommen worden. Wie die regierungskritische Internetseite „14ymedio“ berichtete, nahm die Polizei im Anschluss an einen Gottesdienst am Sonntag (Ortszeit) rund 40 Angehörige der Bürgerrechtsorganisation „Frauen in Weiß“ sowie weitere 30 Aktivisten in Gewahrsam. Die Frauen hatten demnach ihren traditionellen Schweigemarsch abgehalten und danach die Darbietung eines Protestliedes gehört.

Die „Frauen in Weiß“ (Damas de Blanco) sind ein Zusammenschluss von Frauen in Kuba, deren Männer und Söhne wegen Eintretens für die Meinungs- und Pressefreiheit verhaftet wurden. Gegründet wurde die Bewegung 2003 als Reaktion auf den kubanischen „Schwarzen Frühling“, bei dem zahlreiche Regimekritiker festgenommen und zu langen Haftstrafen verurteilt wurden. Seither fordern die „Frauen in Weiß“ regelmäßig in der Öffentlichkeit die Freilassung politischer Häftlinge. Ihre Bezeichnung geht auf die weiße Kleidung zurück, die sie als Zeichen ihres friedlichen Widerstands tragen. Auf Vermittlung der katholischen Kirche wurden in den vergangenen Monaten nahezu alle politischen Häftlinge freigelassen und ins Exil nach Spanien ausgeflogen. Im Jahr 2005 würdigte das Europaparlament die Arbeit der Bürgerrechtsbewegung mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit.

(kna 20.07.2015 mg)








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