2015-07-14 12:52:00

Ungarn: Regierung appelliert an Kirchen wegen Flüchtlingen


Die Regierung von Viktor Orban hat die im Land tätigen kirchlichen Hilfswerke zu einer engeren Zusammenarbeit in der Flüchtlingshilfe aufgerufen. Der für Kirchen und zivilgesellschaftliche Beziehungen zuständige Staatssekretär Miklos Soltesz hob gleichzeitig hervor, dass sich die kirchlichen Hilfsorganisationen schon bisher aktiv in der humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge engagiert haben, und zwar vor allem in den Regionen an der ungarisch-serbische Grenze, wo die meisten Menschen ankommen. Die stärkere Koordinierung mit den Hilfsorganisationen sei nun aber dringend notwendig, weil täglich mehrere hundert notleidende Flüchtlinge nach Ungarn kommen, so Soltesz.

Die Mitglieder des sogenannten Karitativen Rates kündigten laut der staatlichen ungarische Nachrichtenagentur MTI an, ihre Anstrengungen in der Flüchtlingshilfe weiter zu verstärken. Dem Rat gehören neben der katholischen Caritas das Hilfsdienst der Ungarischen reformierten Kirche, der Ungarische Malteser Hilfsdienst, das Hilfsdienst der Baptisten, das Ungarische Rote Kreuz und das Ungarische Ökumenische Hilfswerk an.

175 Kilometer langer Grenzzaun entsteht

Derweil startete Ungarn zu Wochenbeginn den Bau eines neuen, 175 Kilometer langen und vier Meter hohen Eisenzauns an der Grenze zu Serbien. Bereits zuvor hatte Budapest ungeachtet internationaler Kritik sein Asylgesetz verschärft, um den Zustrom von Flüchtlingen zu begrenzen. Nach Regierungsangaben sind seit Jahresbeginn knapp 80.000 Menschen illegal über die ungarisch-serbische Grenze eingereist. Der Großteil von ihnen stammt aus den Kriegsregionen in Syrien, Irak und Afghanistan. Die meisten der Menschen beantragen in Ungarn Asyl, flüchten aber rasch in andere EU-Länder weiter.

(kap 14.07.2015 mg)








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