2015-07-13 12:25:00

D: Evangelisierung ist „kein Rückzugsunternehmen"


Für die Kirche ist nach den Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx eine neue Zeit angebrochen. Im 20. Jahrhundert sei eine Epoche der Kirchengeschichte „unwiderruflich" zu Ende gegangen, sagte Marx am Sonntagabend in München. Es komme darauf an, dass „wir im Kopf eine Wende vollziehen". Es gehe nun darum, neu zum „Ursprung des Glaubens, des Evangeliums" zu finden. Dabei sei mehr Tiefgang nötig. Gefragt sei „nicht ein oberflächlicher Glaube, der einfach mitgeht", sondern „ein Glaube, der in der Reflexion und im Gebet eine neue Dynamik findet".

Evangelisierung sei „kein Rückzugsunternehmen", betonte der Erzbischof. Es komme darauf an, Menschen nicht nur zum Glauben zu führen, sondern sie auch zu befähigen, die Welt aus der Kraft des Evangeliums heraus zu gestalten. Marx äußerte sich bei einem Gottesdienst zum 40-jährigen Bestehen des Neokatechumenalen Weges in der Erzdiözese München. Dabei handelt es sich um eine neue Geistliche Gemeinschaft in der katholischen Kirche, die 1964 in Spanien entstand.

Marx dankte den Mitgliedern für ihr Engagement. Dieses sei „beispielhaft für den Weg der Evangelisierung, den die ganze Kirche zu gehen hat". Im Neokatechumenalen Weg bilden sich in Pfarren Gemeinschaften aus jeweils 10 bis 20 Familien, die sich darum bemühen, ihr religiöses Leben zu intensivieren. Die Bewegung besteht nach eigenen Angaben in 124 Nationen mit rund 25.000 Gemeinschaften. Der Neokatechumenale Weg ist geprägt von starker Gruppenbindung und einem ausgeprägten Eigenleben der Gemeinschaften, unter anderem mit von der Pfarrgemeinde getrennter Eucharistiefeier in kleinen Gruppen. Laien nehmen als Vorsteher eine starke Stellung ein. Der Vatikan billigte die Statuten der Bewegung nach fünfjähriger Erprobung 2008.

(kna 13.07.2015 gs)








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