Großbritannien: Anglikaner wollen Missbrauch untersuchen

Der Primas der anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Justin Welby, hat eine Untersuchung von Missbrauchsfällen innerhalb der anglikanischen Kirche von England in Aussicht gestellt. Sollte die unabhängige nationale Untersuchungskommission sich der Fälle nicht innerhalb der kommenden sechs Monate annehmen, werde die Kirche selbst aktiv werden, um die Fälle aufzuarbeiten. Mit diesen Worten zitiert die BBC den Erzbischof von Canterbury am Sonntag. Welby habe dieses Versprechen bereits zu Beginn der Woche bei einem Treffen mit Missbrauchsopfern gegeben.

Unterdessen verabschiedete die Generalsynode der anglikanischen Kirche am Samstag eine Verschärfung der Regeln zum Umgang mit sexuellem Missbrauch. Der Erzbischof von York, John Sentamu, warnte jedoch zugleich, die Änderungen könnten möglicherweise nicht ausreichen - vor allem mit Blick auf Täter, die von ihrem Amt suspendiert worden seien, jedoch um Wiedereinsetzung ersuchten. In manchen Fällen könnten diese ohne Überprüfung wieder Ämter in der Kirche übernehmen, kritisierte Sentamu. Selbst ihm als Erzbischof sei es nicht möglich, Einsicht in die Akten von Geistlichen zu nehmen, die aus anderen Diözesen in seine wechselten und dort um eine neue Erlaubnis zur Ausübung ihres Amtes ersuchten.

(kna 12.07.2015 sk)