2015-07-09 12:57:00

Presseschau: Papstäußerung zu Bolivien und Chile schlägt Wellen


Zum Auftakt des Bolivien-Besuchs von Papst Franziskus bestimmen die Aussagen des Kirchenoberhauptes zum Küstenstreit zwischen Bolivien und Chile die Berichterstattung. „Franziskus: Der Dialog über das Meer ist unabdingbar“, schreibt etwa die Zeitung „El Deber“ am Donnerstag. Der Auftakt der Reise sei emotional gewesen, so das Blatt weiter. Die Zeitung „Los Tiempos“ titelt: „Jubel um Franziskus“. Der Pontifex unterstreiche, dass der Dialog in der Frage des Meeres „unabdingbar“ sei.

Hintergrund ist die Forderung Boliviens nach einem Zugang zum Pazifik, den das Land 1879 nach dem „Salpeterkrieg“ gegen Chile verloren hatte. Franziskus hatte in seiner Ansprache in La Paz in der Nacht zum Donnerstag deutscher Zeit im Beisein von Präsident Evo Morales zu einem offenen Dialog über diese Frage aufgerufen.

Auch in Chile ist die Papstäußerung Thema: „Papst Franziskus überrascht und bittet in Bolivien um einen Dialog mit Chile über das Meer“, schreibt die Zeitung „La Tercera“. „El Mercurio“ schreibt: „Papst Franziskus drängt in der Kathedrale von La Paz zu einem offenen und freien Dialog über das Meer.“

In Kolumbien kommentiert die Zeitung „El Tiempo“: „Der Papst greift in das spannungsgeladene Thema zwischen Bolivien und Chile um den Meereszugang ein“.

Reisewelle argentinischer Pilger nach Paraguay: Auch Pilger aus Slum sind dabei

Die Zeitung „La Nacion“ aus Argentinien, dem Heimatland des Papstes, schreibt: „Bergoglio versus Franziskus - Wie hat der Papst sich verändert, seit er das Amt übernommen hat?“ und berichtet zudem über eine bevorstehende Reisewelle argentinischer Pilger in das Nachbarland Paraguay zum Abschluss der Papstreise. Rund 180 Pilger aus dem Armenviertel „Villa 21“ in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires reisten per Bus zum Papst
nach Paraguay, schreibt das Blatt. Die Gruppe nehme dafür in drei Bussen eine rund 30-stündige Anfahrt über 1.200 Kilometer in Kauf. Zu dem Elendsviertel, in dem viele Menschen mit paraguayischen Wurzeln leben, pflegt Franziskus noch aus seiner Zeit als Erzbischof von Buenos Aires enge Verbindungen. 

Die Zeitung „Pagina 12“ stellt das Lob des Papstes über die „soziale Inklusion“ innerhalb der bolivianischen Gesellschaft in den Vordergrund der Berichterstattung: „Bei seiner Ankunft in Bolivien lobt Franziskus die Politik der Regierung von Evo Morales.“

In Ecuador, der ersten Station der Papstreise, analysieren die Medien, ob der dreitägige Aufenthalt des Kirchenoberhauptes Einfluss auf den Verlauf der innenpolitischen Krise in Ecuador haben könnte: „Der Waffenstillstand, um den die Bischöfe während der Papstreise gebeten hatten, ist nun zu Ende. Schon für Donnerstag sind in den sozialen Netzwerken neue Proteste angekündigt“, heißt es.

In Paraguay zitiert die Tageszeitung „ABC“ mit Blick auf die bevorstehende Ankunft des Papstes am Freitag den ehemaligen Präsidenten und Ex-Bischof Fernando Lugo. Dieser geht dem Bericht zufolge davon aus, dass der Papst in Paraguay darauf drängen werde, dass das Land sozial gerechter und menschlicher werden müsse.

(kna 09.07.2015 pr)








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