2015-07-06 14:52:00

Nigeria: Attentat auf Kirche und Moschee


Keine „islamistische“, sondern eine „fanatische Terroristengruppe“ ist Boko Haram. Das sagte der Erzbischof von Jos, Ignatius Kaigama im Telefon-Interview mit Radio Vatikan, nachdem die Terrorgruppe in Jos Anschläge auf eine protestantische Kirche und auf eine Moschee verübte. Die Attentate kosteten laut der Agentur Fides 44 Menschen das Leben, weitere 48 wurden verletzt.

Der erste Sprengsatz wurde gegen 21.15 Uhr in der Nähe der Universität gezündet, ein weiterer wenig später in einer Moschee im Stadtviertel Yantaya, deren Imam die Terrorgruppe Boko Haram offen kritisierte. Wenige Stunden vorher wurde ein Selbstmordattentat auf die Redeemed Christian Church of God in Potiskum im nigerianischen Staat Yobe verübt, bei dem fünf Gläubige starben.

Das Leben sei für die Terrorgruppe nichts wert, weder ihres noch das der anderen, betonte Kaigama. Sie gehen „in Kirchen, in Restaurants, auf den Markt und legen dort Bomben“. Ihre Lebensphilosophie sei schlicht „irrational“. Kaigama betonte auch, die Gruppe sei nicht islamistisch, sondern fanatisch. Auch er arbeite mit moderaten Muslimen zusammen, um gegen diese Gewalt zu kämpfen. Erst vergangene Woche grüßte er einen neuen Imam in einer Moschee, um ein Zeichen der Brüderlichkeit zu setzen. Auf die Frage warum man die Sicherheitsmaßnahmen nicht erhöhen könnte, antwortete er, bereits Soldaten und Polizisten sollten für Sicherheit sorgen, doch die Terroristen ließen sich nicht von den übrigen Menschen unterscheiden, denn sie fahren mit dem Fahrrad zwischen den Massen und tragen ihre Bomben versteckt.

(rv/fides 06.07.2015 no)








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