2015-07-05 13:16:00

Österreich: Caritas wirbt um Spenden für Südsudan und Syrien


Im Zeichen zweier akuter humanitärer Katastrophen steht die heurige Augustsammlung der Caritas: So steht der Südsudan als jüngster Staat der Welt derzeit vor einer großen Hungersnot; zugleich bleibt die Situation der Flüchtlinge aus Syrien dramatisch, so dass es dringend neue Spenden zur Akuthilfe braucht. Das sagte der österreichische Caritas-Präsident Michael Landau zum Start der Spendenkampagne. Zugleich verknüpfte Landau den Spendenaufruf neuerlich mit einem Appell an die österreichische Bundesregierung, die Mittel für die direkte bilaterale Entwicklungszusammenarbeit deutlich zu erhöhen und den Auslandskatastrophenfonds auf die im Regierungsprogramm zugesagten 20 Millionen Euro zu anzuheben. Beides sei „ein Gebot der Stunde".

Der Südsudan drohe laut Landau „neuerlich zum Schauplatz einer humanitären Katastrophe zu werden". Innerhalb von 18 Monaten habe sich die Zahl der hungerleidenden Menschen von 900.000 auf über 4 Millionen erhöht. Österreich dürfe angesichts der Hungerkatastrophe nicht zusehen, sondern müsse aktiv werden und nachhaltige Projekte etwa in der Landwirtschaft fördern. „Wer mit den Menschen vor Ort spricht, der erkennt, dass die Zukunft dieses Landes auch von Hilfe aus Österreich abhängt. Jeder Euro zählt", so der Aufruf des Caritas-Präsidenten. Mit 50 Euro könne ein Kind einen Monat lang mit Lebensmitteln, Hygieneartikel und Kleidung versorgt und der Schulbesuch gesichert werden.

Landau hatte in der vergangenen Woche Projekte im Südsudan besucht. Erschreckend sei dabei die Zahl der hungerleidenden Kinder und Kleinkinder gewesen, so Landau: Sie seien für ihr Alter zu klein, lernen viel schwerer und sind somit von Anfang an benachteiligt. „Jedes dritte Kind unter fünf Jahren ist bereits unterernährt", so der Caritas-Präsident, und die Ernährungslage drohe sich weiter zu verschlechtern.

Der Südsudan erklärte am 9. Juli 2011 seine Unabhängigkeit. Damit ist der Südsudan der jüngste Staat der Welt. Seither herrscht dort jedoch ein blutiger Bürgerkrieg. Inzwischen sind über 2 Millionen Menschen auf der Flucht, das entspricht einem knappen Fünftel der gesamten Bevölkerung.

Die Caritas unterstützt Flüchtlinge im Bundesstaat Jonglei mit Nahrungsmitteln, Saatgut und landwirtschaftlichen Werkzeugen. Im Flüchtlingscamp in Gumbo nahe der Hauptstadt Juba erhalten Frauen und Kinder Nahrungsmittel und medizinische Versorgung. In Yambio arbeitet zudem die Caritas mit hunderten Bauernfamilien an einer nachhaltigen Verbesserung ihrer Ernährungssituation.

(kap 05.07.2015 gs)








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