2015-07-01 11:22:00

UNO: Die meisten „Boat-people“ haben Recht auf Schutz


Ein Großteil der Einwanderer, die per Boot nach Europa kommen, haben einen Anspruch auf internationalen Schutz. Zu diesem Urteil kommt das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in einem Bericht, der an diesem Mittwoch in Genf veröffentlicht wurde. Allein in der ersten Jahreshälfte 2015 seien insgesamt 137.000 Menschen als „Boat-people“ über das Mittelmeer nach Europa gelangt. Ein Drittel der in Italien bzw. Griechenland Angekommenen stamme aus Syrien und habe damit in der Regel Flüchtlingsstatus. Afghanistan und Eritrea stellten nach Syrien die größten Kontingente an Mittelmeer-Migranten. Auch bei diesen beiden Nationalitäten gebe es in der Regel einen Anspruch auf Schutz, so das UNHCR.

Gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 ist die Zahl der Bootsflüchtlinge auf dem Mittelmeer 2015 um 83 Prozent gestiegen. Eine deutliche Zunahme gab es allerdings auch bei der Zahl der Vermissten und Ertrunkenen. Immerhin ist diese Opferzahl im Mai und Juni, wohl infolge allmählich greifender politischer Maßnahmen, spürbar zurückgegangen.

Der Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip Bozanic, hat die EU dazu aufgerufen, den Migranten „ohne Egoismen und ohne Scheinheiligkeit“ stärker zu helfen. Bei einem Treffen von Migrantenseelsorgern in Litauen sagte der kroatische Kardinal, es gehe nicht um die Aufnahme von „Problemen“, sondern von konkreten Menschen. Gerade östliche EU-Staaten haben sich unlängst gegen eine Verteilung von Flüchtlingen und Asylbewerbern per Quote auf alle EU-Mitglieder gesperrt.

(ap/rv 01.07.2015 sk)








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