Woelki ärgert sich über Gleichgültigkeit gegenüber Kinderarmut

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki beklagt Gleichgültigkeit gegenüber Kinderarmut. Im Kölner Domradio verwies er am Sonntag auf eine Studie der Bertelsmann Stiftung. Danach wächst jedes fünfte Kind in Familien auf, die mit weniger als 60 Prozent des Durchschnitt-Nettolohns auskommen müssen. Die im Mai vorgelegten Zahlen seien längst wieder vergessen, so Woelki. „Mich ärgert es, wenn wir bei solchen Zahlen schnell wieder zur Tagesordnung übergehen.“ Christen dürften solche besorgniserregenden Fakten nicht kalt lassen, sagte der Kardinal. Er sei dankbar für Menschen, die diese Not sehen und handeln.

Woelki ist einer der drei deutschen Erzbischöfe, die am Montag beim römischen Patronatsfest von Papst Franziskus das Pallium erhalten werden. Der deutsche Kardinal hatte 2012 bereits von Benedikt XVI. das Pallium bekommen, da Woelki Erzbischof von Berlin war. Das Kirchenrecht sieht vor, dass wenn ein Metropolit auf einen anderen Metropolitansitz wechselt, er dann ein neues Pallium benötigt (vgl. Can. 437 § 3 CIC). Beim Begräbnis wird das Pallium, das er zuerst erhalten hat, unter seinem Nacken zusammengefaltet deponiert, während er jenes, das er zuletzt empfangen hat, entsprechend der üblichen Trageweise angelegt bekommt.

(domradio/rv 28.06.2015 mg)