2015-06-26 14:30:00

Irischer Kardinal räumt Vertuschung von Missbrauchsfällen ein


Der frühere katholische Primas von Irland, Kardinal Sean Brady (75), hat Fehler und Vertuschungsversuche im Umgang mit Missbrauchsfällen eingeräumt. Medienberichten vom Freitag zufolge bedauerte Brady bei der Anhörung vor der nordirischen Kommission zur Untersuchung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche in Banbridge, dass man sich lange Zeit nicht um die Opfer, sondern um den Täter gekümmert habe. Er sprach von einem „dunklen Kapitel unserer Geschichte“.

Mit Blick auf den Fall des nordirischen pädophilen Priesters Brendan Smyth, der mehrfach in andere Gemeinden weiterversetzt worden war, räumte Brady „unangemessenes Verhalten“ ein. Man habe „mit der Absicht, den guten Ruf der Kirche nicht zu zerstören, einen Schleier des Schweigens und der Geheimhaltung“ über die Angelegenheit gelegt. Es habe sich um „unsägliche Vergehen gehandelt“; deshalb habe man den „Skandal geheim gehalten - sehr, sehr geheim“.

Smyth soll in seiner Amtszeit mehr als 100 Kinder sexuell missbraucht haben. Er wurde 1994 verhaftet und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt; er starb 1997. Brady sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, die Vorwürfe gegen Smyth gezielt vertuscht zu haben.

(kap 26.06.2015 pdy)








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