2015-06-25 12:58:00

Ukraine: Brandbrief eines Bischofs an den Präsidenten


Der Wandel der Ukraine zu einem an Europa orientierten Staat verläuft viel zu langsam und schleppend: Das hat ein ukrainischer Bischof in einem offenen Brief an Staatspräsident Petro Poroschenko dargelegt. „Die Kirche kann angesichts der sozialen Ungerechtigkeiten nicht schweigen", schreibt Stanislaw Szyrokoradiuk, der römisch-katholische Bischof der Diözese Charkiw-Zaporizhia. Gelinge es Poroschenko nicht, ein neues Kapitel in der Ukraine aufzuschlagen, drohe ein „dritter Maidan", den doch eigentlich niemand wolle. Der Bischof hatte letztes Jahr selbst aktiv an der Maidan-Bewegung teilgenommen. Enttäuschung und Unzufriedenheit machten sich derzeit in der Ukraine breit, da der Kampf der Regierung gegen Korruption und für mehr Transparenz nur selektiv und für die Medien geführt werde, beklagte der Bischof. Selbst in der Armee gedeihe die Korruption. „Man verkauft alles, selbst das menschliche Leben und die Heimat." Seit letztem Jahr sei die Bevölkerung drastisch verarmt, „aber einige haben sich auch drastisch bereichert", stellte Szyrokoradiuk fest.

(kap 25.06.2015 gs) 








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