Italien: „Mehr Dialog über Gender-Theorien"

Die katholische Kirche sollte über die sogenannten Gender-Theorien mehr in einen Dialog eintreten.  Das hat der italienische Bischof von Mazara del Vallo gesagt. Der Kirchenrechtler äußerte sich am Tag nach einer Großdemonstration in Rom gegen die „Ehe“ zwischen Homosexuellen und gegen forcierten Aufklärungsunterricht an italienischen Schulen. „Ich denke, dass heute – trotz der großen Teilnahme auf der Straße – die Zeit einer Kirche gekommen ist, die zunächst „ja“ sagt und nicht immer auf Konfrontation aus ist“, sagte Bischof Domenico Mogavero im Gespräch mit der italienischen Zeitung „Repubblica“. Die Gender-Theorien zum Beispiel umfassten vielschichtige Themen, die „in einem ernsthaften Dialog“ angegangen werden sollten und nicht mit einer Haltung der „Frontalopposition“, so der Bischof wörtlich. Niemand verneine die Bedeutung der Ehe und Familie oder die Probleme, die die Gender-Theorien schaffen können, „aber es stimmt auch, dass jemand, der andere Vorstellungen hat, nicht als eine zu bekämpfende Person angesehen werden soll, so als wären wir die Reinen und sie die Sünder.“ Wenn in der Vergangenheit die Kirche als homophob gegolten habe, müsse sie sich heute fragen, ob sie nicht auch selbst zu den negativen Urteilen über sie beigetragen habe.

(rv 23.06.2015 gs)