2015-06-23 11:32:00

Asylgipfel in Österreich: Für „menschliche Lösung“


Bei einem Aslygipfel von Regierung und NGOs hat die Caritas am Montag in Wien die Erhöhung der Tagsätze für Quartiergeber und eine Versorgung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gefordert. Caritas-Präsident Michael Landau betonte, dass menschliche Lösungen möglich seien, wenn Bund, Länder, Gemeinden und Bevölkerung an einem Strang zögen.

Der Vorstoß von Bundeskanzler Werner Faymann, zur Unterbringung von Flüchtlingen Bezirksquoten einzuführen, stieß auf Zustimmung der NGOs. Wenn in diesen Tagen mehr als 3.000 Flüchtlinge in Traiskirchen untergebracht werden und dabei mehr als 600 Menschen de facto obdachlos sind, dann sei klar, dass es hier Maßnahmen brauche, so Landau. Gleichzeitig legte die Caritas einen Forderungen-Katalog vor, der vor allem im Bereich der Flüchtlingsunterbringung und der Asylverfahren ansetzt. Nötig sei die sofortige Übernahme sämtlicher unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in die Verantwortung der Kinder- und Jugendhilfe der Bundesländer. Der Caritas-Präsident plädierte außerdem für die Öffnung des Arbeitsmarktes für Asylsuchende, die bereits länger als sechs Monate im Asylverfahren sind. Ist das Verfahren positiv ausgefallen, müsse sofort Wohnraum für Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte zur Verfügung gestellt werden. Dringend nötig sei auch ein Notfallmanagement, um zukünftige Engpässe in der Unterbringung und Betreuung zu begegnen. Langfristig wünscht sich der Caritas-Präsident ein modernes und flexibles System, das auf Änderungen rasch und adäquat reagieren könne.

Diakonie-Direktor Michael Chalupka legte sich auf Zahlen fest. Der Satz für die unbegleiteten Minderjährigen von derzeit maximal 77 Euro pro Tag müsse auf den für österreichische Kinder geltenden Wert beinahe verdoppelt werden, um der Kinderrechtskonvention zu entsprechen. Auch für Erwachsene hielt Chalupka eine Aufstockung der Mittel für nötig. Dem Diakonie-Direktor schwebte eine Aufstockung von derzeit 19 Euro pro Tag auf 23,80 Euro vor.

(kap 26.06.2015 no)








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