2015-06-22 14:00:00

Der Papst und seine Familie: „Ich bin ein Enkel dieses Landes“


Ein vorher nicht angekündigter Besuch und das Treffen mit den entfernten Verwandten: Turin hat für Papst Franziskus auch eine persönliche Dimension. 

„Il Ritorno – die Rückkehr“: Turins große Tageszeigung La Stampa machte am Sonntag klar, was sich die Hauptstadt des Piemont erwartet: nichts weniger als die Heimkehr eines Mannes, dessen Eltern von hier aus nach Lateinamerika ausgewandert waren. Ein wenig sehen die Menschen hier den Papst vom Ende der Welt auch als einen der Ihren.

An diesem Sonntagabend war Papst Franziskus zu einem Kurzbesuch in der Kirche der heiligen Theresa, wo seine Großeltern ihre Ehe geschlossen haben und in der sein Vater getauft worden ar. An diesem Montag hat er in streng privatem Rahmen den in Italien verbliebenen Teil der Familie Bergoglio getroffen, mit ihnen die Messe gefeiert und zu Mittag gegessen.

Viel wissen wir nicht über diese entfernten Verwandten, in den Tagen vor der Reise haben sie sich auch nicht in den Vordergrund gedrängt. Es ist ja auch nicht so, dass Jorge Mario Bergoglio sehr viele Kontakte mit ihnen gehabt hat. Häufig war er nicht in Italien, vor seiner Papstwahl. Aber Familie ist ihm wichtig, das galt schon für Argentinien, und das gilt auch jetzt.

Die Familie Jorge Mario Bergoglios stammt aus dem piemontesischen Ort Portacomaro nahe Asti rund 45 Kilometer von Turin, aber sein Vater ist bereits in Turin geboren und getauft worden. Dass er seine italienischen Verwandten gerne einmal sehen würde, hatte Papst Franziskus bereits im Oktober 2013 bei einem Gespräch mit Eugenio Scalfari gesagt, dem Herausgeber der italienischen Tageszeitung La Repubblica. Wie viele Bergoglios und andere Verwandte sich in Turin einfinden würden, konnte der Erzbischof der Stadt und Gastgeber Papst Franziskus, Cesare Nosiglia, bei den Vorbereitungen noch nicht sagen, er sprach aber von „mehreren Dutzend“.

Aber irgendwie – so behauptet es zumindest die Schlagzeile von La Spampa – ist Jorge Mario Bergoglio ja in ganz Turin zu Hause. Und Papst Franziskus sieht das ähnlich: „Ich bin ein Neffe dieses Landes“ sagte er zum Schluss des Angelusgebetes am Sonntag. Also ist es wirklich ein wenig eine Rückkehr.

Aus Turin, Pater Bernd Hagenkord für Radio Vatikan.

(rv 22.06.2015 ord)








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