2015-06-19 14:24:00

Weltflüchtlingstag: Bischof in Sorge um Situation der Roma


Vor einer Zweiklassen-Flüchtlingspolitik hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle gewarnt. Wenn von einem längeren Bleiben eines Flüchtlings ausgegangen werden könne, sei es sicher sinnvoll, seine gesellschaftliche Integration auf besondere Weise zu fördern. Dies darf aber nicht dazu führen, dass anderen Menschen gar keine oder nur halbherzige Angebote gemacht werden, so der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag in Hildesheim.

Außerdem sehe er das Konzept der sicheren Herkunftsstaaten kritisch. "Dass Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien zu sicheren Herkunftsstaaten erklärt wurden, erfüllt mich angesichts der schwierigen Situation der Roma in diesen Ländern mit Sorge", so Trelle. Es möge schon zutreffen, dass die Asylanträge von Menschen aus der Region nur in wenigen Fällen bewilligt werden können. "Gleichzeitig darf aber keineswegs der Eindruck entstehen, dass Menschen aus dem Balkan, die bei uns Zuflucht suchen, grundsätzlich nicht asylberechtigt sind."

Jedem Menschen hierzulande müsse es möglich sein, grundlegende soziale Rechte in Anspruch zu nehme - und zwar "unabhängig vom jeweiligen Aufenthaltsstatus und ohne Angst vor einer möglichen Abschiebung", so der Bischof weiter. So müsse etwa jeder Asylbewerber eine medizinische Versorgung erhalten, die seinen "konkreten Bedürfnissen" gerecht werde. Hinsichtlich der illegalen Flüchtlinge gebe es bei den zuständigen Behörden in Ländern und Kommunen einen "Informationsmangel".

(kap 19.06.2015 no)

 








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