2015-06-17 11:01:00

Kolumbien: Kirche dämpft Hoffnungen


Die Kirche dämpft Hoffnungen auf eine direkte Vermittlung von Papst Franziskus in den Friedensgesprächen zwischen der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC und der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos. Eine solche Rolle des Kirchenoberhauptes wäre schwierig, sagte der Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Augusto Castro, dem Radiosender LA FM. Er könne sich nicht vorstellen, dass Franziskus sich in Kuba, wo die Friedensgespräche stattfinden, an den Verhandlungstisch setzen werde. Die Kirche könne aber helfen, in Kolumbien eine Kultur des Friedens anstelle einer Kultur des Krieges zu unterstützen.

Papst Franziskus soll sich laut Medienberichten bei einem Treffen mit dem kolumbianischen Präsidenten Santos am Montag im Vatikan hinter die Friedensgespräche gestellt und dabei seine Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert haben. Franziskus erklärte nach Angaben von Präsident Santos, wenn es notwendig sei, stünde die katholische Kirche, aber auch er persönlich, zur Verfügung. Der Vatikan hat den Bericht der Zeitung „El Tiempo“ nicht bestätigt.

Unterdessen forderte Santos bei einem Besuch in Oslo am Dienstag eine Beschleunigung des Friedensprozesses; dazu gebe es trotz des jüngsten Aufflackerns der Gewalt keine Alternative. Seit Ende 2012 laufen in der kubanischen Hauptstadt Havanna die Friedensverhandlungen zwischen der größten kolumbianischen Rebellengruppe FARC und der Regierung von Bogotà. Die Gespräche stehen unter der Schirmherrschaft von Norwegen und Kuba, sie werden von Chile und Venezuela begleitet.

(kna/rv 17.06.2015 pr)








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