2015-06-16 11:28:00

Neuer Vorstand für Baby-Hospital Bethlehem: Es macht Sinn, hier zu helfen


Die Kinderhilfe Bethlehem, die das Caritas Baby Hospital in Bethlehem führt, hat einen neuen Vorstand. Die Schweizerin Sibylle Hardegger wurde zur Präsidentin gewählt. Aus Deutschland wurden zudem zwei neue Mitglieder in den Vorstand gewählt. Einer dieser beiden ist Norbert Kößmeier, Referent für Religions- und Weltanschauungsfragen der Erzdiözese Freiburg. Die mehr als sechzig Jahre, die das Caritas Baby Hospital in der Geburtsstadt Jesu besteht, sieht Kößmeier als eine Erfolgsgeschichte.

„Zum einen – wenn ich jetzt speziell von dem Hospital spreche – dieser imposante Eindruck: Es ist ein Ort der Hoffnung, wo Menschen aus Palästina auf beeindruckende Art und Weise geholfen werden kann. Wenn man sieht, dass allein die Tagesklinik oder die Ambulanz im vergangenen Jahr über 32.000 Kinder behandelt haben, dann ist das mehr als beeindruckend. Und etwa viereinhalbtausend Kinder sind stationär behandelt worden... ich denke, da wird wirklich Großartiges geleistet!“

Ihn beschäftige innerlich allerdings sehr die Hoffnungslosigkeit der Lage in Palästina und in Israel. Der Konflikt habe sich tief in den Alltag der Menschen hineingefressen.

„Wir waren einen Vormittag mit einer UN-Mitarbeiterin unterwegs, um uns die Situation anzuschauen. Was eines der größten Konfliktpotentiale birgt, ist die Frage des Siedlungsbaus in Palästina, im Westjordanland. Bethlehem selber ist inzwischen umringt von Siedlungen, und man muss sich einmal vorstellen, dass in Bethlehem 220.000 Palästinenser leben, dass sie aber letztlich nur noch über 15 Prozent des zu ihrer Stadt gehörenden Gebiets verfügen. 85 Prozent sind von Siedlern okkupiert. Das ist eine ganz, ganz schwierige Situation.“

Umso wichtiger sei das Caritas Baby Hospital als ganz konkretes Hoffnungssignal für die Menschen dort. Wie überhaupt die christliche Präsenz in einer so schwierigen Lage sehr wertvoll sei.

„Wir als Christen sagen: Uns ist dieses Projekt wichtig, und es spielt keine Rolle, wer die Patienten sind! Die Religionszugehörigkeit ist da nicht ausschlaggebend, sondern wir sagen einfach: Als Christen sind wir davon überzeugt, dass es Sinn macht, dass wir hier sind und dass wir uns mit unseren Möglichkeiten dafür einsetzen, der Bevölkerung zu helfen –unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit.“

(pm 16.06.2015 mg)








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