2015-06-15 16:31:00

Vatikan/Kolumbien: Wird Papst vermitteln?


Der Friedens- und Versöhnungsprozess in Kolumbien war Schwerpunkt eines Gespräches des Papstes und des kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos an diesem Montag im Vatikan. Dabei seien die Komplexität der laufenden Friedensgespräche mit den FARC-Rebellen hervorgehoben und die möglichen Konsequenzen eines verbindlichen Friedensabkommens hervorgehoben worden, informiert eine Vatikannote, die nach dem Treffen veröffentlicht wurde.

Medienberichten zufolge soll Papst Franziskus bei der Begegnung mit Santos seine Vermittlungsbereitschaft bei den Friedensgesprächen signalisiert haben. Der Papst habe erklärt, wenn es notwendig sei, stehe die katholische Kirche, aber auch er persönlich zur Verfügung, zitiert die Zeitung „El Tiempo“ in ihrer Onlineausgabe Präsident Santos nach dem Treffen. In der Vatikannote ist von solch einem Vorstoß des Papstes derweil nicht explizit die Rede.

Der Papst habe ihn aufgefordert, im Friedensprozess mit der linksgerichteten Guerilla-Organisation nicht nachzulassen, so Santos laut „El Tiempo“. Daraufhin habe ihn Santos direkt um Unterstützung gebeten. Beide hätten die Notwendigkeit von mehr sozialer Gerechtigkeit in Kolumbien unterstrichen, hieß es.

Seit Ende 2012 laufen in der kubanischen Hauptstadt Havanna Friedensverhandlungen zwischen der größten kolumbianischen Rebellengruppe FARC und der Regierung. Die Gespräche stehen unter der Schirmherrschaft von Norwegen und Kuba und werden von Chile und Venezuela begleitet. Die FARC entstand 1964. Mit rund 9.200 Kämpfern ist sie die größte Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen; die EU stuft sie als Terrororganisation ein.

(rv/kna 15.06.2015 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.