2015-06-12 14:55:00

Vatikan-Außenminister: KP-Kirchenverfolgung in Ungarn war brutal


Der vatikanische Außenminister, Erzbischof Paul Gallagher, hat die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Ungarn und dem Heiligen Stuhl vor 25 Jahren gewürdigt. Damit habe ein „neues Kapitel im freundschaftlichen Verhältnis“ zwischen den beiden Seiten begonnen, sagte Gallagher am Freitag in Rom. Zugleich äußerte er die Hoffnung auf eine weitere Vertiefung der Beziehungen.

Der aus England stammende vatikanische Spitzendiplomat ging ausführlich auf die brutale Kirchenverfolgung der Jahre 1945 bis 1963 ein. Die Kirchenverfolgung habe bereits mit der Agrarreform 1945 begonnen, als der Kirche fast der gesamte Grundbesitz weggenommen wurde. 1948 sei der nächste Schritt mit der Verstaatlichung der Schulen, der Behinderung des Religionsunterrichts, der Auflösung der Verbände und der erzwungenen Einstellung der kirchlichen Medienarbeit gemacht worden. 1950 sei das Verbot der Orden erlassen worden. Ab 1957 sei keine Bischofsernennung mehr möglich gewesen.

Ab 1963 sei es durch die Ostpolitik von Kardinal-Staatssekretär Casaroli in kleinen Schritten zu Verbesserungen gekommen, referierte Gallagher. 1975 hätten erneut Bischöfe ernannt werden können. „Das Leben blieb aber äußerst schwierig für die Kirche, die unter dem kontrollierenden Auge des Staates und des Kultusamtes stand“, so Gallagher. Mit dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes habe die in Ungarn seit Jahrhunderten verankerte katholische Kirche durch mehrere Abkommen wieder die Möglichkeit erhalten, ihren Auftrag in der Gesellschaft „in angemessener Form“ wahrzunehmen.

Anlass der Äußerungen war eine Veranstaltung der Ungarischen Akademie in Rom zum 95. Jahrestag der Eröffnung der Apostolischen Nuntiatur in Budapest 1920 und des 25. Jahrestags der Wiederaufnahme voller diplomatischer Beziehungen 1990.

(kna 12.06.2015 mg)








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