Der Passauer Bischof Stefan Oster hat Papst Franziskus eine starke Hand im Umgang
mit wirtschaftlichen Missständen an der Kurie bescheinigt. „Der Papst räumt ja jetzt
auch im Vatikan mit einigen Geschäftsbeteiligungen auf“, sagte Oster der in München
erscheinenden Zeitschrift „missio magazin“. Wahrscheinlich könne man „in dieser Welt
weder Politik noch Wirtschaft machen, ohne von Unrechtssystemen kontaminiert zu werden“,
schränkte der Bischof ein. Er sei aber froh, „dass der Papst den Finger in die Wunde
legt und sagt: Schaut da besser hin und macht nicht jeden Mist mit“.
Oster rechtfertigte in diesem Zusammenhang das umstrittene Papstwort „Diese Wirtschaft
tötet“. Franziskus habe diesen Satz „in eine Weltsituation und nicht in eine in den
letzten siebzig Jahren gewachsene soziale Marktwirtschaft hineingesprochen“. Das könne
aber nicht bedeuten, „dass unser Wirtschaftssystem nicht auch töten kann oder ganz
einfach Verlierer produziert“. Betroffen seien davon etwa die Massenproduktion von
Nahrungsmitteln. „Was da mit unseren Mitgeschöpfen, den Tieren, passiert, das tötet
dramatisch.“
(kna 11.06.2015 sk)
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