Schweizer Bischöfe: „Distanzierung überwinden“

Die Schweizer Bischöfe wollen sich am 31. August mit einem Studientag in Bern auf die kommende vatikanische Bischofssynode zu Ehe und Familie vorbereiten. Das beschlossen sie auf ihrer Vollversammlung vom 1.bis 3. Juni im Kloster Einsiedeln. Ein Medienstatement der Bischofskonferenz vom Dienstagnachmittag lässt erkennen, welchen Ansatz die Schweizer Kirche bei der Neuorientierung der Ehe- und Familienpastoral vertritt: Es geht darum, „die Distanzierung vieler Katholikinnen und Katholiken von ihrer Kirche in den Fragen von Partnerschaft, Ehe und Familie“ zu überwinden.  

Zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das der Papst am 8. Dezember eröffnen wird, will auch die Kirche der Schweiz „Pforten der Barmherzigkeit“ in den Schweizer Bistümern und in einigen Marienwallfahrtsorten einrichten. „Das Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit ist auch dazu geeignet, die Begegnung mit dem Judentum und dem Islam zu fördern“, so das Bischofs-Statement weiter. Darum will die Bischofskonferenz „in diesem Jahr  das Thema der Barmherzigkeit zum Schwerpunkt für den interreligiösen Dialog machen“.

Ein wichtiges Gesprächsthema der Bischöfe war auch die Jahresstatistik 2014 über sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld. Danach wurden den Bistümern im Berichtsjahr 12 Opfer und zehn Täter gemeldet; beide Zahlen liegen niedriger als 2013. Alle Fälle gehen auf die Zeit zwischen 1950 und 2000 zurück, ausser in einem Fall aus dem Jahr 2013. Von den 12 gemeldeten Opfern waren zum Zeitpunkt der Übergriffe 8 Kinder, 1 Jugendlicher und 3 erwachsene Frauen.

(pm 09.06.2015 sk)