2015-06-01 11:55:00

Frühmesse: Gott hilft gerade an unserem Tiefpunkt


Zu oft weisen Menschen Jesus von sich, weil sie glauben, seine Barmherzigkeit verspielt zu haben. Doch die Liebe Gottes zeigt sich gerade dann, wenn einer seinen Tiefpunkt erreicht. Das sagte der Papst in seiner Predigt an diesem Montag. Bei der Frühmesse in der Casa Santa Marta ging der Papst auf das Gleichnis von den bösen Winzern im Tagesevangelium (Mk 12, 1-12) ein: Die Pächter packten den Sohn des Besitzers und brachten ihn um. Franziskus dazu: „Die Propheten, die Männer Gottes, die zum Volk sprachen, wurden nicht gehört, sie wurden verworfen, doch sie sind der Ruhm Gottes. Der Sohn als letzter Gesandter wurde ebenfalls verworfen, verurteilt und nicht gehört, ja er wurde sogar getötet. Die Geschichte beginnt mit einem Liebestraum, der sogar zu einer Liebesgeschichte werden könnte; alles endet mit einem Desaster, aber dieses Desaster erweist sich dann als Sieg der Liebe Gottes, der auch aus der schlimmsten Situation durch seinen verworfenen Sohn uns alle rettet.“

Durch den qualvollen Tod Jesu habe sich, so Papst Franziskus, die Logik dieses scheinbaren Desasters umgedreht, so der Papst. Der Stein, den die Bauleute verwarfen, sei zum Eckstein des gesamten Baus geworden. „Der Weg unserer Rettung ist ein Weg voller Desaster. Auch in Jesu Leben scheint es so mit seinem Kreuzestod zu sein. Das ist doch ein Skandal! Aber gerade dort zeigt sich der Sieg der Liebe Gottes. Und jener Liebestraum, der dann viele Niederlagen erlebt, endet mit dem Sieg der Liebe durch den Kreuzestod Jesu. Wir dürfen dies nie vergessen; auch unser Lebensweg ist schwierig. Wenn jeder von uns zurückschaut, so wird er sicherlich oft auf Momente stoßen, bei denen die Propheten aus unserem Leben weggeschickt wurden. Wie oft haben wir in unserem Leben zu Jesus gesagt: Geh weg! Und dennoch ist er da, um uns zu retten!“

Der Papst gab deshalb den Anwesenden den Ratschlag, auf Jesus am Kreuz zu schauen und sich dabei auf seine Liebe zu besinnen.

„Das tut unserem Gedächtnis gut, auf diese Liebe, die zerstört wirkt, zu schauen, die am Ende aber doch gesiegt hat. Es geht darum, in unserem Leben diesen Samen der Liebe Gottes zu sehen, den er unserem Lebensweg mitgibt. Es bedeutet aber auch, dass wir es Jesus gleichtun sollten: bescheiden sein bis zur Erniedrigung.“

(rv 01.06.2015 mg)








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