Wochenvorschau aus Vatikan-Sicht

Nichts weniger als eine Papstreise bietet die neue Woche: Franziskus wird sich am Samstag, den 6. Juni, für einen Tag in Sarajewo aufhalten. Die Stippvisite in der Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina ist die erste internationale Reise des Papstes in diesem Jahr. Ein weiterer Höhepunkt der Woche wird aus Vatikansicht das Fronleichnamsfest am Donnerstag. Franziskus wird am Abend die traditionelle Papstmesse vor der Lateranbasilika feiern und dann die eucharistische Prozession zur nahegelegenen Basilika Santa Maria Maggiore führen.

Morgendliche Messfeiern des Papstes mit Besuchern in der vatikanischen Casa Santa Marta stehen in dieser Woche - außer am Montag - nicht auf dem Programm, wohl aber die Generalaudienz vom Mittwoch, bei der Franziskus wieder über das Thema Ehe und Familie sprechen wird. Am Mittwoch jährt sich übrigens zum 52. Mal der Tod des Konzilspapstes Johannes XXIII. (1881-1963), den Franziskus im April letzten Jahres heiliggesprochen hat.

Am Mittwoch wird ein Studientag in der Päpstlichen Universität Gregoriana die historische Bedeutung des Ersten Vatikanischen Konzils untersuchen. Zu den Mitveranstaltern gehört das Deutsche Historische Institut in Rom. Am Donnerstag stellen die italienische Caritas und die ‚Migrantes’-Stiftung auf der Expo in Mailand ihren Jahresbericht zur Immigration vor; der chaldäische Erzbischof von Erbil in Irakisch-Kurdistan, Bashar Warda, tritt am Donnerstagmittag in Rom vor die Auslandspresse. Am Samstag beginnt die einwöchige Jahresversammlung der UNO-Landwirtschaftsorganisation FAO in Rom, während im bayerischen Schloß Elmau zwei Tage lang die G-7-Chefs miteinander reden. 

Für Freitag steht eine Audienz von Papst Franziskus für die Präsidentin von Chile, Michelle Bachelet, auf dem Programm, allerdings ist der Termin noch nicht endgültig bestätigt. Das gilt auch für zwei weitere Präsidenten-Audienzen, die für Sonntagnachmittag nach dem Angelus-Gebet angedacht sind: Sowohl die Begegnung des Papstes mit Venezuelas Präsidenten Nicolas Maduro um 16 Uhr als auch die mit der argentinischen Staatschefin Cristina Kirchner um 17 Uhr stehen laut Angaben aus dem Staatsekretariat noch nicht mit Sicherheit fest. Sicher ist dagegen, dass von Montag bis Mittwoch nächster Woche der Kardinalsrat wieder mit dem Papst über die Kurienreform beraten wird. Es ist das zehnte Mal, dass dieses von Franziskus eingesetzte Gremium zusammentritt. Zu ihm gehört auch Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising.

(rv 30.05.2015 sk)