2015-05-29 12:51:00

Thailand: Krisensitzung zur Flüchtlingskrise in Südostasien


Die südostasiatische Flüchtlingskrise war an diesem Freitag Thema eines internationalen Gipfeltreffens von 17 Staaten in Bangkok. Auch Vertreter der Vereinten Nationen und der Internationalen Migrationsbehörde (IOM) nahmen daran teil. Der thailändische Außenminister sprach mit Blick auf die Flüchtlingszahlen von einem alarmierenden Niveau. Nur durch internationale Zusammenarbeit sei das Problem zu lösen, so General Thanasak Patimaprakorn. In den letzten Wochen waren tausende Flüchtlinge aus Myanmar und Bangladesch, die in diesen Ländern Armut und Diskriminierung ausgesetzt sind, über das Meer geflohen und an den Küsten Thailands, Malaysias und Indonesiens gestrandet. Tausende weitere dürften noch auf dem Andamanischen Meer treiben. Die meisten der über 3.500 Flüchtlinge gehören zur muslimischen Minderheit der Rohingya.

 

Myanmar wehrt sich gegen den Vorwurf der Diskriminierung

Laut Angaben des malaysischen Außenministeriums kommt der Großteil der insgesamt fast 153.000 Asylsuchenden und Flüchtlinge in Malaysia aus Myanmar. Mit Blick auf Menschenhandel und illegale Einwanderung wies der Generalsekretär des Ministeriums, Ibrahim bin Abdullah, beim Flüchtlingsgipfel darauf hin, man müsse die Wurzeln des Problems bekämpfen. Im buddhistisch dominierten Myanmar sind die Rohingya Diskriminierung und Verfolgungen ausgesetzt. Das Regime wehrt sich derweil dagegen, die Verantwortung für die Massenflucht dieser Minderheit zu übernehmen. Auf dem Krisengipfel in Bangkok warf es Kritikern eine Politisierung der Krise vor. Das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen UNHCR unterstütze Myanmar bei dem Problem nicht genug, sagte der nach Bangkok entsandte Vertreter des Außenministeriums von Myanmar.

Papst Franziskus hatte in den letzten Tagen mehrfach auf die Not der Flüchtlinge hingewiesen. Kirchenvertreter hatten die Länder in der Region zu Solidarität mit den Migranten und Rettungsmaßnahmen aufgerufen. Menschenrechtler und die Vereinten Nationen drängen Myanmar derweil dazu, den Rohingya in dem Land die Staatsbürgerschaft zu geben. Laut Angaben des Regimes leben in Myanmar schätzungsweise 1,3 Millionen Rohingya. Die Regierung sieht sie als illegal an, obwohl die meisten von ihnen bereits seit Generationen in Myanmar leben.

 

(dw/ucanews 29.05.2015 pr)








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