2015-05-29 10:31:00

Serbien: Staatschef gegen Heiligsprechung von Stepinac


Serbiens Staatspräsident Tomislav Nikolic hat sich gegen eine mögliche Heiligsprechung des kroatischen Kardinals Alojzije Stepinac (1898-1960) ausgesprochen. Ein solcher Schritt könne die bisherigen Bemühungen um eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Serben und Kroaten ruinieren, sagte er am Donnerstag in Belgrad bei einer Begegnung mit dem päpstlichen Ökumenebeauftragten Kardinal Kurt Koch. In Serbien wird Stepinac vorgeworfen, im Zweiten Weltkrieg mit dem faschistischen Ustascha-Regime kollaboriert zu haben.

Nikolic bedankte sich während der Unterredung dafür, dass der Vatikan die staatliche Unabhängigkeit des Kosovo bislang nicht anerkenne. Damit unterstütze der Vatikan die Wahrung der christlichen Wurzeln des Kosovo. Dieser sei ein integraler Teil Serbiens. Der Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien proklamiert, die von zahlreichen Staaten anerkannt wurde.

 

Spepinac ist bereits seliggesprochen

Papst Johannes Paul II. hatte Stepinac 1978 seliggesprochen. Papst Benedikt XVI. würdigte ihn 2011 bei einer Kroatienreise als „furchtlosen und vorbildlichen Hirten“, dessen „heroisches Leben“ auch heute noch prägendes Vorbild sei. „In der Zeit der nazistischen und faschistischen Diktatur war er ein Verteidiger der Juden, der orthodoxen Christen sowie aller Verfolgten und dann, in der kommunistischen Ära, Anwalt seiner Gläubigen, besonders der vielen verfolgten und getöteten Priester“, so Benedikt XVI. Damit sei Stepinac ein Anwalt Gottes auf dieser Erde geworden; er habe „hartnäckig die Wahrheit und das Recht des Menschen verteidigt, mit Gott zu leben“.

Kardinal Koch hält sich derzeit zu einem offiziellen Besuch in Serbien auf. Bis Freitag nimmt der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen in Belgrad an einer internationalen Ökumene-Tagung teil.

(kna 29.05.2015 mg)








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