2015-05-27 11:41:00

Ukrainischer Außenminister im Vatikan: Hoffnung auf Papstbesuch


Der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin hofft, dass der Papst sein Land besucht. Seinen Wunsch äußerte er dem vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bei einem Besuch am Dienstag. Der Außenminister aus Kiew traf den Papst am Mittwoch bei der Generalaudienz. Im Gespräch mit Radio Vatikan räumte Klimkin ein, dass die Lage in der Ostukraine weiterhin angespannt sei.

„Die Botschaften von Papst Franziskus bezüglich der Situation in der Ukraine sind für uns unglaublich wichtig. Es sind nicht einfach politische Äußerungen im engen Sinne, sondern es handelt sich um Botschaften mit einer ganz hohen moralischer Bedeutung. Alle Ukrainer haben einen besonderen Respekt für den Heiligen Stuhl und für Papst Franziskus. Auch eine kleine oder kurze Botschaft hat eine unglaubliche Kraft.“

 

Ähnlicher Einsatz wie beim Kuba-USA-Dialog

Ähnlich wie bei den Friedensgesprächen zwischen Kuba und USA helfe der Heilige Stuhl auch bei der Überwindung des Krieges in der Ostukraine. Dazu Außenminister Klimkin„Der Heilige Stuhl macht ziemlich viel und zwar im Rahmen der internationalen Organisationen. Das gilt beispielsweise bei der Zusammenarbeit mit der OSZE. Der Heilige Stuhl hat alle bisherigen wichtigen Friedens-Initiativen unterstützt, wie beispielsweise die Verstärkung des OSZE-Monitoring. Dafür sind wir dankbar. Selbstverständlich brauchen wir weitere Initiativen, die auch vom Vatikan unterstützt werden können. Daran arbeiten wir.“

Konkret ging Klimkin auf diese Vorschläge nicht ein. Doch ein wichtiger Schritt wäre auch ein möglicher Papstbesuch in dem osteuropäischen Land, räumt er ein. „Ja, selbstverständlich und das war auch ein Thema bei den Gesprächen. Ich glaube, wir brauchen mehr Engagement des Vatikans. Ich habe natürlich Verständnis dafür, dass ein solcher Besuch nicht in wenigen Monaten möglich ist, aber für die Zukunft wäre ein solcher Besuch enorm wichtig. Falls der Papst zu uns mit einer bestimmten Friedens-Botschaft für die Ukraine kommt, wäre das unglaublich wichtig. Deshalb habe ich diese Frage bei meinen Gesprächen erwähnt und daran arbeiten wir.“

Ein weiteres Thema ist auch die Lage auf der Krim. Der ukrainische Außenminister weist auf die schweren Menschenrechtsverstöße sowie Unterdrückung der Religionsfreiheit auf der Krim hin. „Für uns ist die Krim als ukrainisches Land heilig. Ich will hier bekräftigen: die Krim war ukrainisch, sie ist ukrainisch und wird es auch bleiben. Wenn man die Atmosphäre auf der Krim betrachtet, so sieht man ein schlimme Situation. Das gilt für alle, sowohl für den russischsprachigen Bevölkerungsteil als auch für die muslimische Krim-Tataren und auch für die Ukrainer. Es gibt so viele Fälle von Leuten, die einfach verschwinden. Allein bei den Krim-Tataren gibt es 20 Fälle. Für uns gilt: Einheit, Europa und Krim. Über diese Fragen wird die Ukraine nie einen Kompromiss machen.“

 

(rv 27.5.2015 mg)








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