2015-05-25 18:09:00

Myanmar: Bischof fordert Ende des Flüchtlingsdramas


Kardinal Charles Maung Bo fordert die Regierung in Myanmar zur Lösung der Rohingya-Krise auf. Myanmar habe eine moralische Verantwortung für die Angehörigen dieser Minderheit, sagte der katholische Erzbischof von Rangun am Montag dem Nachrichtendienst „Asianews“. Die derzeitige Situation sei katastrophal. Skrupellose Menschenhändler schickten Männer, Frauen und Kinder auf die See, um sie dort sterben zu lassen. Deshalb sei es eine „große Geste der Menschlichkeit“, dass Malaysia, die Philippinen und Indonesien nun die Türen für Flüchtlinge geöffnet hätten. Ähnlich wie Flüchtlinge im Mittelmeer seien die Menschen in Myanmar und Bangladesch auf der Suche nach Würde und Sicherheit.

Massengräber mit Flüchtlingen

Eine Sondereinheit der malaysischen Armee hatte vor kurzem im Norden Malaysias nahe der Grenze zu Thailand Massengräber mit den sterblichen Überresten von mehr als 100 Rohingya-Flüchtlingen aus Myanmar entdeckt. Innenminister Ahmad Zahid Hamidi bestätigte einen entsprechenden Bericht der malaysischen Tageszeitung „The Star“ und zeigte sich „schockiert“.

In 17 Lagern in der Umgebung, die bei der Entdeckung verlassen gewesen seien, so der Minister, seien die muslimischen Rohingya vermutlich von malaysischen Menschenhändlern gefangen gehalten worden. „In jedem Grab lagen drei, vier Leichen. Aber wir wissen nicht, wie viele es da gibt. Wahrscheinlich finden wir noch mehr Leichen“, wird Hamidi von der Zeitung zitiert.

Eine der am stärksten verfolgten Minderheiten

Die Rohingya bilden eine überwiegend muslimische Minderheit im mehrheitlich buddhistischen Myanmar. Die dortige Regierung enthält ihnen die Staatsbürgerschaft vor. Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu Zusammenstößen. Laut UN sind die Rohingya eine der am stärksten verfolgten Minderheiten. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres flohen mindestens 25.000 Rohingya aus Myanmar.

Aktuell sollen 6.000 bis 8.000 Rohingya in Booten auf dem Weg nach Thailand, Malaysia und Indonesien sein. In keinem der Länder waren die Flüchtlinge bisher willkommen. In der vergangenen Woche reagierten Indonesien und Malaysia jedoch auf die zunehmende Kritik islamischer Organisationen und signalisierten ihre Bereitschaft, die Bootsflüchtlinge zumindest vorübergehend aufzunehmen.

(kna 25.05.2015 pr)

 








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