2015-05-18 12:06:00

Chile: Kirche soll bei Aufarbeitung der Vergangenheit vermitteln


In Chile geht ein mehr als 35 Tage andauernder Hungerstreik von ehemaligen politischen Gefangenen aus der Zeit der Militärdiktatur (1973-1990) offenbar zu Ende. Nach Medienangaben einigten sich Vertreter der Regierung von Präsidentin Michelle Bachelet sowie Sprecher der Diktaturopfer auf einen Runden Tisch. Die Gespräche soll Bischof Alejandro Goic Karmelic aus Rancagua als unabhängiger Vermittler leiten. Die Opfer der Diktatur hatten in einem Brief an Papst Franziskus um Unterstützung für ihren Kampf um rechtliche Anerkennung gebeten. „Wir haben dem Papst geschrieben, dass in Chile immer noch die Menschenrechte verletzt werden“, zitierte eine Tageszeitung den Sprecher der Unterzeichner, Jose Pradenas. Der chilenische Staat komme trotz internationaler Verträge seinen Verpflichtungen nicht nach.

Seit mehr als einem Monat beteiligen sich in mehreren chilenischen Städten nach Medienberichten rund 70 Ex-Häftlinge an einem Hungerstreik. Sie fordern von der Regierung höhere Renten und eine staatliche Anerkennung als Folteropfer. Einige der beteiligten Demonstranten befinden sich den Berichten zufolge in gesundheitsgefährdenden Zustand. Ihr Schreiben überreichten die ehemaligen Häftlinge an den Vikar in der Hauptstadtkathedrale von Santiago.

Am 11. September 1973 war General Augusto Pinochet mit Hilfe eines Militärputsches gegen den demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende an die Macht gekommen. Während der Militärdiktatur wurden nach Schätzungen von Menschenrechtsrechtsorganisationen rund 3.000 Personen ermordet und etwa 28.000 gefoltert.

(kna 18.05.2015 sk)








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