2015-05-16 11:04:00

Trittin: Militäreinsatz gegen Schlepper sei „wahnwitzig“


Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ist gegen die militärische Zerstörung von Schleuserbooten im Mittelmeer. „Für Flüchtlinge macht das die Mauern höher und das Mittelmeer tiefer“, sagte der Erzbischof am Samstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Köln. Auch der Grünen-Politiker Jürgen Trittin hält einen Militäreinsatz gegen Schlepper für einen „wahnwitzigen Plan“. Das sagte Trittin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Samstag. „Schiffe versenken statt Menschen retten. Damit wird Libyen weiter zerfallen – auf Kosten der Menschenrechte,“ so Trittin weiter. Offensichtlich habe die Weltgemeinschaft nichts aus dem Desaster der Libyen-Intervention von 2011 gelernt, die ganz Nordafrika destabilisiert habe. Zugleich warnte Trittin die Bundesregierung davor, bei einer Abschottungspolitik mitzumachen. Diese hätte nichts mit den europäischen Werten zu tun, betont Trittin.

In einem aktuellen Strategieplan sieht die EU neben einer Quotenverteilung von Flüchtlingen vor, die Schlepperboote an der libyschen Küste zu zerstören, bevor sie zu Wasser gelassen werden. Auch der italienische Flüchtlingsrat CIR kritisierte diesen Plan und bezeichnete ihn als „ausgesprochen abenteuerlich“.

(kna 16.05.2015 pdy)








All the contents on this site are copyrighted ©.