2015-05-15 10:52:00

Kardinal Maradiaga: „Kurienreform ohne Entlassungen“


Papst Franziskus will im Zug der Kurienreform „niemanden auf die Straße setzen“. Das hat Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga im Gespräch mit der französischen Nachrichtenagentur afp gesagt. Zwar sei eines der Ziele der Reform von Franziskus auch die Kostensenkung der Kurie, unter anderem durch Zusammenlegung von Diensten, doch der Papst habe gesagt: „Ich bin keiner, der Arbeitsplätze zerstört.“ Stattdessen habe er angeregt, die Angestellten darauf vorzubereiten, neue Dienste zu übernehmen, damit sie bis zur Pensionsgrenze weiterarbeiten könnten. Maradiaga gehört der Gruppe der Kardinäle („K9“) an, die den Papst bei der Kurienreform unterstützen.

Dem Kardinal zufolge möchte der Vatikan in Zukunft eher befristete Arbeitsverträge anbieten. „Dann könnte ein Angestellter hier am Heiligen Stuhl fünf Jahre arbeiten und danach wieder zurück nach Hause gehen“, so Maradiaga. Eine solche Mobilität tue gut, wie der Papst von Anfang klar gestellt habe. In der afp-Meldung blieb allerdings unklar, ob der Kardinal damit die Laien oder die Kleriker und Ordensleute meinte. Beim Heiligen Stuhl und besonders im Vatikanstaat arbeiten zahlreiche Laien.

Widerstände gegen die Kurienreform im Vatikan seien nachvollziehbar, sagte Kardinal Maradiaga weiter. „Wäre ich Präsident einer vatikanischen Behörde und man würde mir sagen, dass ich es bald nicht mehr sein werde, weil meine Behörde mit einer anderen zusammengelegt wird, dann würde ich mich auch nicht gut fühlen“, so Maradiaga wörtlich. Die erste große Behörde, die im Zug der Kurienreform neu entstehen werde, werde jedenfalls das für Laien, Familie und Leben sein.

Der aus Honduras stammende Kardinal sprach am Rand der Generalversammlung von Caritas Internationalis in Rom. Maradiaga war für zwei Perioden Präsident des Dachverbandes der katholischen Wohlfahrtseinrichtungen.

(afp 15.05.2015 mg/gs)








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