2015-05-12 09:16:00

Kirche und Umwelt: Eine „Schöpfungsbewusste Leitkultur“


Die Welt braucht eine „schöpfungsbewusste Leitkultur“. Das sagt im Interview mit Kathpress der Kärntner Bischof Alois Schwarz. „Eine enkeltaugliche, zukunftsfähige Leitkultur, die darauf Rücksicht nimmt, dass unsere Erde als Schöpfung nicht unendlich ausbeutbar ist.“ Wichtig sei ihm, dass es dabei immer auch um die „Ökologie des Menschen“ gehe, das sei das, was Papst Franziskus betone, es ginge um die Nachhaltigkeit im Menschlichen Leben und menschliches Leben zu schützen und in seiner ganzen Würde zu sehen. Das gelte vor allem am Beginn des Lebens und an seinem Ende.

Dazu soll die Kirche sich in Zukunft noch stärker als Impulsgeber und Vorreiter für Ökologie und globale Gerechtigkeit positionieren, so der Umweltbischof der Österreichischen Bischofskonferenz, mehrere Schritte dazu seien bereits umgesetzt worden. „Die Kirche ist sicher Vorbild im Bereich des ethischen Investments“, die kirchlichen Finanzverwaltungen hätten die Gelder etwa für die Pensionsfonds so angelegt, „dass sie niergens etwas fördern, wo Umwelt zerstört wird, wo Atomenergie ist, wo Kriegsgeräte erzeugt werden.“

Im Hinblick auf die Großereignisse in Umweltfragen im diesjährigen Herbst - der Klimagipfel in Paris und der Millenniumsgipfel in New York - verwies Schwarz auf den Aufruf der österreichischen Bischöfe zur Teilnahme und aktiven Mitgestaltung des Pilgerweges für mehr Klimagerechtigkeit. Der von der katholischen und evangelischen Kirche in mehreren Ländern vorbereitete Weg nach Paris findet von September bis Dezember statt und soll spirituelle Besinnung und politisches Engagement verbinden.

Schwarz sprach sich für die Installierung von Einzelpersonen in den Diözesen aus, die „prophetische Wächter für Fragestellungen der Ökologie" sind: Bereits das Einbringen und Nachfragen dieses Themas als ein „Herzensanliegen" könne sehr viel verändern, so der Bischof. Diözesen hätten einen großen Spielraum für weitere Maßnahmen, wie etwa der Klimabündnis-Beitritt zweier Diözesen - Linz und Gurk/Klagenfurt - zeige. Etliche kirchliche Einrichtungen wie Bildungshäuser, Schulen und Pfarren seien bereits Träger des Nachhaltigkeits-Zertifikat EMAS. Schwarz hob zudem das Wirtschaftsethikinstitut Stift St. Georgen hervor, das Firmen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit prüft und zertifiziert: Die Kirche wolle sich hier als Gesprächspartner einbringen.

 

(kap 12.05.2015 ord)








All the contents on this site are copyrighted ©.