2015-05-10 12:27:00

Papst: „Eine neue Liebe, gereinigt vom Egoismus"


Die christliche Liebe sieht man gerade da, wo man einander nicht versteht und nicht einer Meinung ist. Das sagte Papst Franziskus beim sonntäglichen Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Er bezog sich auf das Tagesevangelium, in dem Jesus seinen Jüngern das größte Gebot von allen aufgibt: Liebt einander! „Es ist eine neue Liebe, weil sie durch Jesus und seinem Geist erneuert ist“, sagte Franziskus. „Es ist eine erlöste und vom Egoismus befreite Liebe. Eine Liebe, die unserem Herzen Freude gibt.“ Große und kleine Gesten verliehen dieser Liebe Ausdruck, fuhr der Papst fort: „Gesten der Nähe mit einem alten Menschen, mit einem Kind, mit einem Menschen, der einsam ist und Schwierigkeiten hat, ohne Zuhause, ohne Arbeit, immigriert, geflüchtet… Dank der Kraft dieses Wortes von Christus kann jeder von uns sich dazu entschließen, dem Bruder und der Schwester nahe zu sein.“

„Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage … Dies trage ich euch auf: Liebt einander!“ Diese Worte, die Jesus beim Letzten Abendmahl zu seinen Jüngern sprach, „fassen die ganze Botschaft von Jesus zusammen“, sagte der Papst vor den Pilgern und Touristen auf dem Petersplatz. Christi Gebot der Liebe sei „kein simpler Vorsatz, der immer etwas bleibt, das dem Leben äußerlich aufgestülpt wird. Das Gebot von Christus ist neu, weil er selbst es als erster realisiert hat, ihm Fleisch gegeben hat.“

Nach dem Gebet grüßte der Papst zahlreiche Gruppen, die sich auf dem Petersplatz eingefunden hatte, unter anderem die Frauen eines Vereins, der sich dem Kampf gegen Brustkrebs verschrieben hat, sowie die Teilnehmer an einer Kundgebung für Lebensschutz in Rom: „Es ist wichtig, zusammenzuarbeiten, um das Leben zu fördern und zu verteidigen“, so der Papst. „Und wo wir schon vom Leben sprechen“ - leitete Franziskus über - an diesem Sonntag werde in vielen Ländern der Muttertag begangen. Der Papst bat um einen Applaus für alle Mütter. „Dieser Applaus soll alle unsere lieben Mütter umarmen: die, die physisch unter uns sind, aber auch die, die spirituell mit uns leben. Der Herr segne sie alle, und die Muttergottes, der dieser Monat gewidmet ist, möge sie beschützen.“

(rv 10.05.2015 gs)








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