2015-05-07 15:26:00

D: Misereor mahnt zu mehr Solidarität gegenüber Flüchtlingen


Klare Signale von Bund, Ländern und Kommunen, Flüchtlingen in Deutschland großzügiger als bisher Schutz zu gewähren – das erhofft sich Misereor-Bischof Stephan Burger vom Flüchtlingsgipfel, der am Freitag im Berliner Kanzleramt stattfindet. Es gebe angesichts der vergleichsweise geringen Zahl an bisher in Deutschland angekommenen Flüchtlingen keinen Grund für eine restriktive Haltung gegenüber der Aufnahme von weiteren Asylbewerbern und Migranten, zitiert eine Pressemeldung des Hilfswerkes den Bischof.

Entwicklungsländer tragen Hauptlast an Flüchtlingen

„Angesichts des brutalen Bürgerkriegs in Syrien und der dramatischen Flüchtlingssituation in den Nachbarländern, wie z.B. dem Libanon, wo inzwischen mehr als 30 Prozent der Bevölkerung Flüchtlinge sind, können und müssen Deutschland und Europa mehr tun, um Menschen eine sichere Zuflucht zu bieten“, so Burger. Die wahren Lasten trügen nicht die reichen Länder in Europa, sondern arme und vielfach krisengeschüttelte Staaten, etwa rund um Syrien. Global gesehen blieben 90 Prozent aller Flüchtlinge in den Entwicklungsländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas, lediglich 0,4 Prozent der weltweit registrierten Flüchtlinge lebten auf deutschem Boden.

Finanzielle Hilfe für Hauptaufnahmeländer nötig

Von europäischer Seite komme zu wenig Unterstützung für die Hauptaufnahmeländer der syrischen Bürgerkriegs-Flüchtlinge, so Burger weiter. Laut den Vereinten Nationen müssen in Folge der Syrienkrise zusätzliche 5,5 Milliarden US-Dollar aufgebracht werden, um die Nachbarländer bei der Versorgung von Flüchtlingen zu unterstützen. 2014 seien lediglich 53 Prozent dieses Versorgungsbedarfs finanziell gedeckt worden: „Das führt zu einer Destabilisierung auch dieser Länder und in der Folge zu weiteren Fluchtbewegungen. Wir müssen mit finanziellen Mitteln helfen, die betroffenen Regionen zu stärken und insbesondere für die dortigen Kinder eine Bildungsperspektive schaffen. Sonst werden wir den Teufelskreis aus Armut, Krieg und Vertreibung nicht durchbrechen können“, erklärte Burger.

(pm 07.05.2015 pr)








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