2015-05-05 12:30:00

Papstmesse: „Ertragen, anvertrauen, Frieden finden“


Drei Schlüsselworte gab es in der Papstpredigt von diesem Dienstag in der Casa Santa Marta: Ertragen, anvertrauen, Frieden finden. Franziskus ging bei seiner Frühmesse von der Lesung aus der Apostelgeschichte aus (Apg 14,19-28). Sie schildert, wie Paulus auf einer Missionsreise von einem aufgebrachten Mob gesteinigt wird, aber mit dem Leben davonkommt. Wer in das Reich Gottes eintreten wolle, der müsse „durch dunkle, schwierige Momente“ hindurchgehen, kommentierte der Papst in der Vatikankapelle Santa Marta. Christen hätten „keine sadomasochistische Einstellung“, doch sie wüssten sehr wohl, dass sie gegen den Fürsten dieser Welt kämpfen müssten, weil er sie „vom Wort Jesu, vom Glauben, von der Hoffnung“ abzubringen versuche. Daher das erste Schlüsselwort: Ertragen.

„Das ist mehr, als nur Geduld zu haben. Es bedeutet, die Last der Drangsale auf den Schultern zu tragen. Auch das Leben eines Christen hat solche Momente. Aber Jesus sagt uns: ‚Verzagt in diesem Moment nicht! Ich habe gesiegt, auch ihr werdet Sieger sein!’ Dieses erste Wort erleuchtet uns, damit wir vorangehen in diesen schwierigsten Momenten des Lebens, diesen Momenten, die uns auch leiden lassen.“

Die Apostelgeschichte schildert auch, dass Paulus bald nach der erlittenen Steinigung „durch Handauflegung Älteste bestellte“ und „sie mit Gebet und Fasten dem Herrn empfahl“. Von daher das zweite Schlüsselwort der Papstpredigt: Empfehlen. Oder: Anvertrauen. Ein Christ könne Schwierigkeiten „und auch Verfolgungen“ ertragen, wenn er sich dem Herrn anvertraue. Nur der Herr „kann uns die Kraft geben zum Durchhalten“:

„Dem Herrn etwas anvertrauen, dem Herrn diesen schwierigen Moment anvertrauen, dem Herrn mich selbst anvertrauen, dem Herrn unsere Gläubigen anvertrauen, die Priester und Bischöfe... Dem Herrn unsere Familien, unsere Freunde anvertrauen, und zu ihm sagen: ‚Kümmere dich bitte um sie, es sind die Deinen!’ Das ist ein Gebet, das wir nicht immer beten, das Gebet des Anvertrauens: ‚Herr, ich vertraue dir das an, führ du es fort’, ein schönes christliches Gebet. Das ist die Haltung des Vertrauens auf die Kraft des Herrn, auch auf die Zärtlichkeit des Herrn, der Vater ist.“

Wer von Herzen so bete, der spüre: ‚Gott enttäuscht uns nie’, fuhr der Papst fort. Drangsale ließen uns leiden, aber wer sich dem Herrn empfehle, der schöpfe neue Hoffnung, „und von dort kommt das dritte Wort her: Frieden“. Damit schwenkte Franziskus über zum Tagesevangelium (Joh 14,27-31a), in dem der Auferstandene zu seinen Jüngern sagt: ‚Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch’. Der Friede, den Jesus meine, sei nicht einfach mit Ruhe gleichzusetzen, sondern gehe „ins Innere“, er sei „auch ein Friede, der dir Kraft gibt“.

„Drei Worte: Drangsale (ertragen), Anvertrauen, Frieden. Im Leben müssen wir auch mal auf Straßen der Mühsal gehen, aber das gehört zum Leben. Sich in diesen Momenten dem Herrn anvertrauen – er antwortet uns mit dem Frieden. Dieser Herr, der Vater ist, liebt uns so sehr und enttäuscht uns nie! ... Bitten wir den Herrn, dass er uns allen seinen Frieden gebe.“

(rv 05.05.2015 sk)








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