2015-05-05 14:00:00

Irak: Vatikanvertreter ruft Kirchen zur Einheit auf


Zum Abschluss seiner Reise im Irak hat Kurienkardinal Leonardo Sandri die Kirchen in dem Land zur Einheit gemahnt: Die „Prüfung“, die der Irak derzeit erlebe, erfordere eine „noch tiefere Einheit“ der Kirchen, sagte der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation an diesem Dienstag in Erbil. Sandri warnte die Kirchen im Irak vor Spaltung und Selbstisolation, Lamentieren und Konkurrenzdenken. Die „Logik von Mehrheit und Minderheit, die diesem Land so viel Übel zufügt“, dürfe nicht auf die Glaubensgemeinschaften abfärben, so der Kardinal laut dem von der Ostkirchenkongregation veröffentlichten Redetext.

Der Kardinal lobte zugleich das Glaubensleben und den ökumenischen Einsatz der Kirchen für Vertriebene und Flüchtlinge. Er habe die „heldenhafte Hingabe“ vieler Priester, die der gebeutelten Bevölkerung beistünden, hautnah miterleben können, so Sandri. Er sei „bewegt von der tiefen Gemeinschaft, die jede gleichwohl nötige theologische Diskussion und jede ökumenische Vereinbarung vorwegnimmt“, merkte er positiv an. Der Kardinal hatte im Irak unter anderem das Flüchtlingslager in Dokuk besucht.

Kardinal Sandri eröffnete mit seiner Ansprache die Sitzung des kirchlichen Ostkirchenhilfswerkes R.O.A.C.O., zu der katholische und orthodoxe Kirchenvertreter nach Erbil gekommen waren. Der Kardinal war seit Freitag in dem Land unterwegs. Er sprach auch mit Staatspräsident Fuad Masum und Ministerpräsident Haider Al-Abadi.

(rv 05.05.2015 pr)








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