2015-05-05 17:38:00

D: Positive Reaktionen auf Novelle im kirchlichen Arbeitsrecht


Der Deutsche Caritasverband und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßen die von den Bischöfen vorgelegte Reform des kirchlichen Arbeitsrechtes.

Caritas-Präsident Peter Neher schlug am Dienstag in Berlin zugleich vor, weiter über die Loyalitätspflichten der mehr als 700.000 Mitarbeiter von Kirche und Caritas nachzudenken. „Wir brauchen ein erweitertes Verständnis des Loyalitätsbegriffs, der Loyalität nicht nur an der Lebensführung des einzelnen Mitarbeiters festmacht, sondern auch an der Anforderung, sich klar zum Auftrag der Einrichtung in der Sendung der Kirche zu bekennen und diesen mit der entsprechenden Loyalität zu unterstützen“, schlug Neher vor.

Neher begrüßte, dass sich die Bischöfe intensiv mit der Lebenswirklichkeit der Kirchenmitarbeiter auseinander gesetzt hätten. „Auch das Scheitern gehört zum Leben. Und hier muss sich in besonderer Weise zeigen, wie die katholische Kirche den Menschen beisteht, die mit Brüchen in der eigenen Biografie leben.“ Dies müsse auch im Arbeitsrecht der Kirche deutlich werden.

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßte die Novellierung des kirchlichen Arbeitsrechts als grundlegenden Wandel. ZdK-Präsident Alois Glück appellierte am Dienstag in Bonn an alle 27 katholischen Bischöfe, die Reform jetzt auch rechtsverbindlich in ihren Diözesen umzusetzen. Es gehe um Verfahrenssicherheit für alle Beteiligten. „Ein Kündigungsautomatismus darf damit zukünftig als ausgeschlossen gelten“, sagte Glück mit Blick auf den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Kirchenangestellten, die in Lebenspartnerschaften leben. Dass künftig jeder Loyalitätsverstoß individuell geprüft werden müsse, „bedeutet einen substanziellen Paradigmenwechsel in der Anwendung kirchlichen Rechts“, so der ZdK-Präsident.

Er bewertete es zudem als positiv, dass die Bischöfe das Arbeitsrecht im Hinblick auf die unterschiedlichen Berufsgruppen und Aufgabenstellungen in der Kirche differenzierten. „Die neue Regelung öffnet den Weg für Entscheidungen, die der Situation der Menschen gerecht werden.“ Der oberste katholische Laienvertreter zeigte sich überzeugt, dass dieser Wandel ohne den 2010 gestarteten Dialogprozess der katholischen Kirche nicht möglich gewesen wäre.

(kna 05.05.2015 pr)








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