Papst Franziskus rief erkrankte italienische Politikerin an

Die an einem Tumor erkrankte italienische Politikerin (Partito Radicale, radikal-liberal) Emma Bonino hat einen Anruf von Papst Franziskus erhalten. Das berichten italienische Medien. Die Ex-Außenministerin und ehemalige Europakommissarin habe am Freitagnachmittag einen „äußerst unerwarteten Anruf“ des Papstes erhalten. Er habe sich über ihren Gesundheitszustand informiert und sie dazu ermutigt durchzuhalten, denn „Unkraut vergehe nicht“, so die Politikerin in einem italienischen Radio-Interview. Bonino hätte mit Papst Franziskus auch über die aktuelle Flüchtlingstragödie und die Migrationsproblematik gesprochen. Er meinte, laut Aussagen der Politikerin, dass die jungen Italiener ihre eigene Geschichte der italienischen Migration nochmals genauer betrachten sollten. Bonino erwähnte, dass in Italien die meisten Flüchtlinge, wenn sie gerettet werden, im Gefängnis landen würden.

Emma Bonino (67) hatte Anfang des Jahres die Erkrankung an einen Lungentumor publik gemacht. Derzeit sei sie in Chemotherapie. Boninos politische Karriere begann in den 1970er Jahren in der Radikalen Partei, die sich bei Volksabstimmungen für eine Legalisierung von Abtreibungen und zivile Ehescheidungen einsetzte. Bonino war von April 2013 bis Februar 2014 italienische Außenministerin.

(rv 03.05.2015 no)