2015-05-03 14:39:00

Libanons Patriarch betet um neues Staatsoberhaupt


Patriarch Bechara Rai hat angesichts des schon fast ein Jahr andauernden Patts in der libanesischen Präsidentschaftswahl für ein neues Staatsoberhaupt gebetet. Die Muttergottes möge dem Land helfen, aus seiner politischen Krise und besonders aus dem Machtvakuum zu kommen, sagte der maronitische Kirchenmann am Sonntag laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA in seiner Predigt am Patriarchatssitz Bkerke. Die rasche Einigung auf einen neuen Präsidenten sei notwendig zum Schutz der Republik, so der Leiter der größten christlichen Kirche im Libanon.


Der Libanon ist seit dem Ende der Amtszeit von Michel Suleiman am 25. Mai 2014 ohne Staatsoberhaupt. Bislang scheiterten 22 Anläufe im Parlament, einen Präsidenten zu nominieren. Am 13. Mai soll ein neuerlicher Versuch stattfinden. Grund für das Patt ist, dass sich das prowestliche Bündnis „Allianz des 14. März2 und die zu Syrien hin orientierte 2Allianz des 8. März“ nicht einigen können. Zudem wird seit Monaten über ein neues Wahlgesetz debattiert.

Das politische System im Libanon beruht auf der Aufteilung der Macht unter den verschiedenen konfessionellen Gruppen des Landes. So sieht die „konfessionelle Parität“ eine gleichstarke Vertretung von Muslimen und Christen im Parlament mit je 64 Sitzen vor. Nach einer Übereinkunft bei der libanesischen Unabhängigkeit 1943 stellen die Maroniten stets den Staatspräsidenten, der Ministerpräsident ist Sunnit und der Parlamentspräsident Schiit.

(kna 03.05.2015 no)








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